Welche Ausmaße die Misere bei Lotus vor dem China GP hatte, verdeutlicht Romain Grosjean damit, dass er sagt, dass der E22, wie er bis zum vierten Saisonrennen war, den am schwersten zu fahrenden Boliden seiner Karriere darstellte. "Er war sehr instabil und unvorhersehbar", berichtete er Autosport. Im Fernsehen habe man gar nicht sehen können, dass nicht nur die Hinterachse, sondern auch die Vorderachse rutschte. "Wir wussten nicht einmal, welches [Ende] rutschen würde!"

Der Grund für das Debakel: Lotus vertraute auf das Setup des vergangenen Jahres, das mit dem neuen Reglement allerdings nicht zusammenpasste. "Sie haben die Reifen, die Aerodynamik und die Power Units geändert und wir haben dieselbe Richtung wie letztes Jahr beibehalten, was mit dem E21 sehr gut funktioniert hat, aber mit dem E22 nicht richtig klappte."

Zudem funktionierte die Aerodynamik nicht so, wie sie sollte. Da jedoch zunächst vor allem die Motorenprobleme behoben werden mussten, konnten die Fahrer erst im Freien Training in China anfangen, am Setup zu arbeiten - mit theoretischem Erfolg. Wenn Grosjean nicht wegen eines Getriebeschadens ausgefallen wäre, wären die ersten Punkte in greifbarer Nähe gewesen. "Wir haben jetzt Ideen, wie wir das Auto abstimmen können, um es leichter fahrbar zu machen. Wir müssen einfach weiter arbeiten."

In China habe das Team eine große Verbesserung erzielt, indem es nicht nur eine Sache änderte, sondern viele, die ein gutes Auto ausmachen. "Ich bin mir sicher, dass mehr Potential im Auto steckt, als wir jetzt sehen. Man weiß es nie. Es geht schnell in eine Richtung und schnell in die andere. Man muss einfach arbeiten und die Dinge zusammenbringen", meinte er. "Wenn wir von dort nach vorne kommen können, dann wäre es schön, wieder auf dem Podium zu stehen."