Hinter den Kulissen läuft bei Renault ein intensives Entwicklungsprogramm ab. Nachdem der Motorenhersteller in China bereits einen positiven Trend verzeichnete, will man bis spätestens zum Kanada GP den Rückstand auf die Mercedes-Aggregate aufgeholt haben. "Wir haben zwischen China und Spanien drei Wochen Zeit, um unseren Job zu erledigen und dadurch bis zum Rennen in Montreal nahe der 100 Prozent zu sein. Alles in allem sieht es vielversprechend aus", erklärte Remi Taffin.

Ob Renault tatsächlich Mercedes noch in diesem Jahr gefährlich werden kann, konnte er nicht beantworten. "Fakt ist, dass Mercedes auf den Geraden und über eine Runde schneller ist. Daher kann man ausgehen, dass sie einen besseren Motor als wir haben", räumte Taffin ein. Um aus der Power Unit allerdings das Maximum herauszuholen, sei nicht nur der Motor entscheidend. "Da spielen auch noch andere Dinge eine Rolle wie Öl oder Benzin", so Taffin.

Was letzteren Punkt betrifft, habe Renault wichtige Fortschritte erzielt. "Wir sind gemeinsam mit Total gerade dabei gute Fortschritte in punkto Benzin zu erzielen. Da kommt definitiv noch mehr", versprach Taffin vor dem Europa-Auftakt in Spanien. Dabei ist er sich bewusst, dass Renault nicht nur in Richtung PS nachlegen muss, sondern auch in punkto Zuverlässigkeit. "Es geht nicht nur darum, mehr Performance aus den Motoren herauszuholen, sondern auch darum die Rennen zu beenden", weiß Taffin.

RBR verliert die Geduld

Auch bei Red Bull hofft man, endlich auf eine Verbesserung. Zuletzt stellte Red Bull Motorsportberater Dr. Helmut Marko den Franzosen die Rute ins Fenster: "Wenn Renault in zwei bis drei Monaten keine merkliche Besserung zustande kriegt, werden wir definitiv über eine Alternative reden", stellte der Österreicher klar. Schon seit geraumer Zeit kursieren Gerüchte, wonach Red Bull den Plan verfolgt, einen eigenen Motor zu bauen. Seitens Renault gab man sich trotz der Drohgebärden bisher gelassen. "Red Bull unterstützt uns zu 100 Prozent", betonte Rob White.