"Das Team hat vor zwei Jahren Rennen gewonnen, es gibt keinen Grund zur Panik." Trotz der beiden Nullnummern in Bahrain und China will man bei McLaren nichts von einem Rückfall ins graue Mittelfeld wissen. Bereits beim Europa-Auftakt in Spanien will der britische Traditionsrennstall den Beweis dafür abliefern und wieder um Top-Positionen mitkämpfen.

"So wird es zu 100 Prozent sein, denn wir wissen, welche Updates in der Fabrik produziert wurden und was in den nächsten drei, vier Rennen ans Auto kommt", stellte Eric Boullier klar. In Sachen Entwicklungsrate müsse sich das Team nicht vor der Konkurrenz verstecken. Selbst die nötigen Teile, um das Downforce-Problem des MP4-29 zu beheben, seien in Woking längst produziert. "In der Fabrik läuft alles perfekt", betonte der Franzose in einer Telefonkonferenz.

Es sei viel mehr eine Frage der Vorbereitung und des Transports an die Rennstrecke. "Ich hoffe, dass wir die Teile früher als später auf dem Auto haben, denn die Daten aus dem Windkanal versprechen einen deutlichen Fortschritt in punkto Performance", so Boullier. Wie sehr sich dieser Fortschritt tatsächlich bemerkbar machen wird, wird sich zeigen. Jenson Button war in China noch skeptisch. "Die Teile werden nicht ausreichen, um die Lücke zu den schnellsten Autos zu schließen", vermutete der McLaren-Pilot.

Boullier/Dennis perfekte Kombo

Um McLaren wieder auf die Siegerstraße zu führen, wurde über die Wintermonate kein Stein auf dem anderen gelassen. Ron Dennis kehrte als Geschäftsführer zurück und wechselte in einer seiner ersten Handlungen Martin Whitmarsh gegen Eric Boullier aus. "Es braucht eine feste Hand, um McLaren wieder nach vorne zu bringen. Für mich ist Boullier als Renndirektor die perfekte Wahl. Man darf nicht vergessen, was er bei Lotus vorgefunden hat und wieviel der dort restrukturieren musste", betonte Motorsport-Magazin.com-Experte Christian Danner.

Laut Niki Lauda braucht es aber seine Zeit, bis sich die Änderungen im Management auch auf der Strecke bemerkbar machen werden. "Wenn es große Änderungen wie mit dem Abschied von Whitmarsh und der Rückkehr von Ron gibt, braucht es Zeit, bis sich die Dinge ändern. Das geschieht nicht über Nacht", betonte der Österreicher.