Die Erwartungen an Williams waren nach den Wintertestfahrten hoch. Bislang stellt jedoch der fünfte Platz von Valtteri Bottas in Australien das beste Ergebnis dar. Rob Smedley, der als Head of Vehicle Performance zu Williams wechselte, stieß ab dem Bahrain GP zum Team. Nach einem Wochenende, an dem er mehr die Rolle des Zuschauers einnahm, hat er nun nach dem vierten Rennwochenende der Saison alle Hände voll zu tun.

"Ich muss dafür sorgen, dass die Dinge besser funktionieren, effizienter funktionieren, ich muss Stillstand und Fehler beseitigen und die Zuverlässigkeitsprobleme lösen", schilderte er nach dem China GP. "All das wird uns weiter nach vorne bringen. Ich komme von einem Team, bei dem aus operativer Sicht alles sehr gut aussortiert war und deshalb sind für mich manche Dinge offensichtlicher als es für andere der Fall ist."

Smedley versucht, die Unterschiede zwischen seinem ehemaligen Team Ferrari und seinem aktuellen mit einer Metapher zu verdeutlichten. "Wenn man einen Apfel von einem Baum haben wollte, dann brauchte man einen immer längeren Stock. Aber hier läuft man durch und es gibt so viele Äpfel, dass man gar nicht weiß, welchen man nehmen soll", erläuterte er. "Ein Teil dessen, was ich tun muss, ist, sicherzugehen, dass wir als erstes die richtigen Bereiche angehen."

Man könne nicht einfach jeden Bereich in Angriff nehmen, den man sieht, sondern man müsse sehen, in welchen Bereichen man stark gewinnen könnte. "Das ist der wichtige und clevere Teil in der Formel 1. Man muss realisieren, welche diese großen Gewinne sind und was wir für eine oder zwei Wochen, ein oder zwei Monate, oder sogar ein Jahr verschieben können. Und was wir wiederum in den nächsten Tagen tun müssen und das ist ein Teil dessen, was ich hier machen soll."

Ohne Zweifel brauche das Team mehr Entwicklung am Auto. In China sei Williams in einer vernünftigen Position in den Top-10 gewesen und hätte mit Felipe Massa Sechster werden können, wenn es nicht die Probleme beim Boxenstopp gegeben hätte, meinte Smedley. "Die Entwicklungen, die wir hatten und hierher gebracht haben, waren eine wirklich gute Teamleistung und haben alle offensichtlich funktioniert", lobte er. Dennoch blickt er den Tatsachen ins Auge. "Man wird nie große Sprünge im Starterfeld sehen, es geht immer nur schrittweise."

Er hasse es zu sagen, dass ein Schritt das Team nach vorne bringen wird, denn er könnte es auch in derselben Position halten. "Aber wenn es das ist, was dadurch passiert, dann ist das gut. Denn dann entwickeln wir das Auto zumindest schnell genug, um mit allen anderen mitzuhalten."