Nach der bisher besten Vorstellung der Saison beim Großen Preis von China sieht Gerard Lopez endlich Licht am Ende des Tunnels. Im Qualifying stellte Romain Grosjean den E22 erstmals in die Top-10, im Rennen lag er bis zu seinem Getriebeproblem auf einem für den bisherigen Saisonverlauf hervorragenden neunten Rang. "Das Auto ist gut. Romain hatte am Samstag Probleme mit dem Diffusor. Wenn wir diese Probleme nicht gehabt hätten, wäre ein sechster Startplatz möglich gewesen", ist Lopez überzeugt.

Seit den Wintertestfahrten habe das Team deutliche Fortschritte erzielt. "Die Stoppuhr lügt nicht. Wir haben uns in punkto Performance um zwei Sekunden verbessert. Das ist ermutigend", sagte Lopez.Dabei will der Luxemburger nicht verschweigen, dass Mercedes - trotz der Verbesserungen - immer noch Kreise um Lotus zieht. "Die Mercedes befeuerten Autos brauchen nicht einmal DRS, um uns zu überholen. Aber wie gesagt, wir haben uns verbessert und nähern uns dem an, wo wir sein sollten", erklärte Lopez.

Vor allem Renault habe unglaublich hart gearbeitet, um die Zuverlässigkeitsprobleme in den Griff zu bekommen. Für den Europa-Auftakt plant der Motorenhersteller weitere Updates. "Wir sind hoffnungsvoll, dass wir ab dem Spanien GP regelmäßig in die Top-10 fahren können. Nach all den Problemen, die wir mit der Power Unit hatten, ist Barcelona für uns wie ein neuer Saisonstart", verriet Lopez. Mit dem Großen Preis von Spanien will Lotus endgültig einen Strich unter die Probleme der vergangenen Monate ziehen.

Grosjean stellte den E22 erstmals in die Top-10, Foto: Sutton
Grosjean stellte den E22 erstmals in die Top-10, Foto: Sutton

Wendepunkt in Bahrain

Der Rennstall verpasste die ersten Tests in Jerez und legte in den zwei Testwochen in Bahrain die wenigsten Kilometer von allen zurück. Auch in den ersten drei Rennen der Saison dominierten bei Lotus Defekte, Abflüge und Frust. "Wir hatten nicht damit gerechnet derartige Motorenprobleme zu haben", räumte Lopez ein. "Von den Daten aus dem Windkanal dachten wir eigentlich, dass wir ein gutes Auto hätten. Das Problem ist aber, dass man erst auf der Strecke das Gesamtpaket testen kann."

Den Tiefpunkt erreichte das Team beim zweitägigen Test nach dem Bahrain GP. "Bei den Testfahrten gingen uns zwei Motoren hoch und wir konnten nichts dagegen tun. Das war der Punkt, an dem wir uns entschieden, die Dinge anders zu machen. Denn allen im Team war klar, dass wir so nicht weitermachen konnten - das war der Wendepunkt", erzählte Lopez.