Was war beim Start zwischen Massa und Alonso?

Fernando Alonso erwischte einen super Start und konnte sich gleich von Startplatz fünf an Nico Rosberg und Daniel Ricciardo vorbeischieben. Massas Start war allerdings noch eine Ecke besser. Blöd nur, dass Ricciardo einen alles andere als guten Start erwischte und der Brasilianer schlagartig ausweichen musste. Alonso zog da schon langsam auf die Innenbahn. Alonso und Massa gerieten mit ihren Reifen aneinander, der Williams wurde regelrecht ein paar Zentimeter in die Luft geworfen.

Die Startphase war turbulent, Foto: Sutton
Die Startphase war turbulent, Foto: Sutton

Wie durch ein Wunder konnten beide Piloten ohne größere Probleme weiterfahren. "Das war ein wirklich großer Kontakt da am Anfang und ich habe das Auto sofort checken lassen", erzählte Fernando Alonso später. "Ich fühlte eine Berührung mit Fernando, aber glücklicherweise wurde mein Auto nicht beschädigt und ich konnte weiterfahren", so Massas Sichtweise. Schuldzuweisungen gab es keine, auch die Stewards taten es als normalen Zwischenfall ab.

Wieso startete Rosberg so schlecht?

Nico Rosberg bekam noch vor dem Start in die Einführungsrunde eine Hiobsbotschaft übermittelt. Sein Renningenieur teilte ihm mit, dass keine Telemetriedaten zur Verfügung stehen. Somit konnten beim Vorstart keine Daten gesammelt werden, die dann bei der Einstellung des Schleifpunkts der Kupplung hätten helfen sollen.

Die Folge: "Die Kupplung war total falsch. Ich hatte sofort richtig durchdrehende Reifen", klagte Rosberg. Und auch im weiteren Rennverlauf standen den Ingenieuren keine Telemetriedaten zur Verfügung. Rosberg war auf sich und sein Lenkrad-Display alleine gestellt. Ob das Auto zumindest Daten aufgezeichnet hat, steht noch nicht fest. Lauda: "Wenn die Daten verloren gehen, wäre es schlecht."

Warum fiel Sutil aus?

Fünf Runden weit kam Adrian Sutil beim Großen Preis von China. Dann gab der Gräfelfinger auf und parkte den C33 in der Sauber-Garage. "Wir hatten am Ende der Formationsrunde ein Motorproblem, ich habe keine Leistung mehr gehabt", so die Erklärung des Deutschen. Die Leistung kam nicht zurück, maximal 240 Stundenkilometer erreichte Sutil auf der langen Geraden. Woran es genau lag, muss nun Ferrari klären.

Was war zwischen Vettel und Ricciardo?

Foto: Red Bull
Foto: Red Bull

"Lass ihn vorbei!" Diesen Funkspruch hörte Sebastian Vettel in Runde 24. Mit 'ihn' war Teamkollege Daniel Ricciardo gemeint, der in riesigen Schritten auf den amtierenden Weltmeister aufholte. Vettel allerdings wollte Rang vier nicht kampflos hergeben und fragte erst beim Team nach. "Ich habe das nicht verstanden, weil wir beide auf den gleichen Reifen unterwegs waren", so der Heppenheimer.

Doch zu diesem Zeitpunkt rechnete Red Bull noch mit einem Stopp mehr bei Vettel, weshalb die Anweisung durchaus Sinn machte. Nachdem er sich anfangs noch gegen die Angriffe seines Teamkollegen gewehrt hatte, ließ er Ricciardo in Runde 26 schließlich ohne Gegenwehr passieren. Vettel: "Ich musste dann aber einsehen, dass es keinen Sinn macht, dagegen zu halten."

Was passierte zwischen Vettel und Kobayashi?

Wieder Vettel, wieder Funkspruch: "Wollt ihr mir verarschen?", fragte der Heppenheimer seine Mannschaft, als sich Kamui Kobayashi zurückrundete. Der Japaner kam gerade mit frischen Reifen aus der Box, Vettel war mit seinen Mediums bereits 21 Runden unterwegs. Vettel musste seinen Mittel-Stint etwas in die Länge ziehen, weil die ursprünglich geplante Drei-Stopp-Strategie um einen Reifenwechsel vermindert wurde. Eine Runde später wurde Vettel aber von seinen Leiden erlöst und bekam neue Pirellis.

Was ging bei Massas Boxenstopp schief?

Felipe Massa war der große Pechvogel des China GPs. Wobei der Zwischenfall am Start gegenüber dem Boxenstopp-Malheur als Lappalie einzuschätzen ist. Fast 80 Sekunden verbrachte Felipe Massa bei seinem ersten Stopp in der Boxengasse. Knapp eine Minute musste er darauf warten, bis alle vier Reifen gewechselt waren.

Das Unheil nahm seinen Lauf, als die Boxencrew das rechte mit dem linken Hinterrad verwechselte und eine gefühlte Ewigkeit benötigte, um schließlich das richtige Rad an der richtigen Position zu befestigen. "Da passierte ein Fehler beim Reifenwechsel, der mich effektiv das Rennen gekostet hat", ärgerte sich Massa über den Zeitverlust von rund einer Minute.

Wieso konnte Grosjean das Rennen nicht beenden?

Für den Franzosen in Diensten des krisengebeutelten Lotus Teams sah es lange Zeit nach dem ersten Punkt im Jahr 2014 aus. Doch plötzlich erhielt Grosjean die Anweisung, nicht mehr in den vierten Gang zu schalten. Lange musste er sich aber nicht an diese Anweisung halten, denn wenig später quittierte das gesamte Getriebe seinen Dienst. So blieb Grosjean nur noch der Weg zurück in die Garage - im Schleichgang.

Wieso war das Rennen zwei Runden kürzer?

Wann war das Rennen zu Ende?, Foto: Mercedes AMG
Wann war das Rennen zu Ende?, Foto: Mercedes AMG

Die kurioseste Szene gab es am Ende des Rennens: Lewis Hamilton wurde schon nach 55 Rennrunden abgewinkt. Das Rennen sollte aber eigentlich 56 Runden dauern. Leicht irritiert von der Tatsache, dass keine jubelnden Mechaniker an der Boxenmauer warteten, gab Hamilton aber wieder Gas und hängte noch eine Runde dran. Der Mann, der die Zielflagge schwenkte, wirkte etwas planlos.

Nach 56 Runden wurde er noch einmal abgewinkt. Das Ergebnis wurde allerdings nach 54 Runden gewertet. Was war passiert? Das sportliche Reglement ist auf alle Eventualitäten vorbereitet. Artikel 43.2 besagt: "Sollte aus irgendeinem Grund das Signal des Rennendes gegeben worden sein, bevor das Führungsauto die geplante Rundenanzahl absolviert oder die vorgegebene Zeit komplettiert wurde, wird das Rennen als beendet betrachtet, wenn das Führungsauto die Linie zum letzten Mal überquerte, bevor das Signal gegeben wurde." Heißt: Es gilt - wie bei einem Rennabbruch - das Ergebnis der vorangegangenen Runde.