Ein achter Platz und eine Minute Rückstand auf den Sieger Lewis Hamilton - für Kimi Räikkönen lief es in Shanghai alles andere als rund. "Es war definitiv ein schwieriges Wochenende für mich", bestätigte der Finne am Sonntagabend. "Wir hatten von Beginn an Probleme, das ging schon am Freitag los. Es gelang uns nicht die Probleme über das Wochenende vollständig in den Griff zu bekommen und das führte dazu, dass ich im Rennen nicht das gewünschte Ergebnis eingefahren habe."

Von Platz elf gestartet, konnte Räikkönen am Start zwei Plätze gut machen. "Das war's dann auch. Mir fehlte die Pace und der Grip - sowohl hinten als auch vorne -, um noch weiter nach vorne zu kommen", erklärte der Finne. Im ersten Stint ließ er wertvolle Zeit hinter Ex-Lotus-Teamkollege Romain Grosjean liegen. "Das hat sicherlich dazu beigetragen, dass am Ende nur Platz acht für Kimi herausgesprungen ist", meinte Pat Fry. Als Räikkönen im finalen Stint auf neue Reifen wechselte, verbesserte sich die Situation, wenn auch nur kurz. "Mit jeder Runde bauten die Reifen mehr ab und das Auto wurde wieder schwieriger zu fahren", erzählte der Ferrari-Pilot.

Der Podestplatz von Fernando Alonso würde allerdings zeigen, dass es bei Ferrari vorwärts geht. "Das ist ein vielversprechendes Ergebnis und beweist, dass wir in die richtige Richtung arbeiten", betonte Räikkönen. Dass er hinter der Performance seines Teamkollegen zurückblieb, schob er auf die Kombination Streckenlayout, kühlere Bedingungen und seinen Fahrstil. "Das Auto fühlte sich mit neuen Reifen viel besser an. Je mehr Runden die Reifen drauf hatten, umso mehr Probleme bekam ich. Folge dessen musste ich langsamer fahren und die Reifen kühlten ab - aus diesem Teufelskreislauf kam ich nicht heraus", erklärte der Ferrari-Pilot.

Räikkönen muss seinen Fahrstil adaptieren, Foto: Sutton
Räikkönen muss seinen Fahrstil adaptieren, Foto: Sutton

F***ing Motivation

Die enttäuschende Performance des Finnen in Shanghai ließ kritische Stimmen laut werden, die dessen Motivation anzweifelten. Eine Kritik, die dem Finnen nicht neu ist, die er aber vehement zurückwies. "Ich weiß nicht, warum ihr Journalisten jedes Mal mit diesem Mist von fehlender Motivation ankommt. Wenn mir die Motivation fehlen würde, dann würde ich nicht hier sitzen und solche Fragen beantworten", stellte Räikkönen klar. Zur Unterstreichung kam auch mal das böse 'Fuck'-Wort zum Einsatz. "Die aktuellen Ergebnisse haben absolut nichts mit meiner Motivation zu tun. Wir hatten ein schlechtes Rennen - das will keiner und unser Ziel ist es uns zu verbessern."

Bis zum Europa-Auftakt in drei Wochen in Spanien will der Ferrari-Pilot mit seinen Ingenieuren an Lösungen arbeiten, die auch seinen Fahrstil betreffen. "Das ist eine Sache, die jeder Fahrer hasst. Leider kann ich nicht einen Zauberstab schwingen und das Problem zu lösen. Ich kann auch nicht meinen kompletten Fahrstil ändern. Wir müssen einfach versuchen, Lösungen zu finden und hoffen, dass wir am Ende nicht mit anderen Problemen konfrontiert werden", sagte Räikkönen. Und tatsächlich ist der Finne nicht der einzige Pilot im Feld, der Schwierigkeiten hat.

Auch Kumpel und Vierfach-Champion Sebastian Vettel hat mit seinem RB10 mehr zu kämpfen als ihm lieb ist. "Im Moment ist das Schwierigste mit dem Auto zurecht zu kommen. Es macht nicht, was ich will", klagte der Red Bull-Pilot. Niki Laudas Erklärung dafür: "Vettel hat nicht das Fahren verlernt, aber das Fahren mit diesem Auto."