Elf Monate liegt der letzte GP-Sieg von Ferrari zurück. 2007 fuhr Kimi Räikkönen den letzten Fahrertitel für die Scuderia ein, 2014 hat er bisher magere sieben Punkte zu Buche stehen. Teamkollege Fernando Alonso liegt als Vierter 35 Zähler hinter WM-Leader Nico Rosberg zurück. Doch trotz dieser enttäuschenden Bilanz stellte Neo-Teamchef Marco Mattiacci klar, dass Ferrari die Saison noch ange nicht abschreibt.

"Wir geben nicht auf. Es ist noch viel zu früh, um irgendwelche Entscheidungen zu treffen. Unser Ziel ist es die Lücke zur Spitze, die momentan Mercedes darstellt, zu schließen. Uns ist klar, dass das nicht einfach wird", erklärte der Italiener. Um dieses Ziel zu erreichen, schreckt der neue starke Mann bei Ferrari auch nicht vor gravierenden Änderungen zurück. So sollen schon bald neue Ingenieure zu Ferrari stoßen. "Was getan werden muss, wird getan", lässt der Italiener keinen Zweifel an seinen Plänen aufkommen.

Der Manager weiß, dass es die richtigen Leute an den richtigen Stellen braucht, um Ferrari wieder nach vorne zu bringen. "Es geht aber nicht darum, jeden auf dem Personalmarkt einzukaufen, sondern es braucht eine klare Idee. Wir brauchen Leute, die einen zusätzlichen Wert für das Team darstellen, das eines der besten in der Formel 1 ist", sagte Mattiacci. Dafür müsse er sich aber erst einmal einen Überblick verschaffen, um zu verstehen, was Ferrari braucht. Was er bisher gesehen hat, stimmt ihn aber positiv.

Bin kein Ingenieur

So verfüge Ferrari über eine Menge talentierter Leute. Diese seien auch nötig, um das Auto schneller zu machen. Er selbst könne in diesem Punkt nichts beitragen. "Ich bin kein Ingenieur", stellte Mattiacci klar. "Aber wir haben 800 talentierte Leute. Ihre Aufgabe ist es das Auto schneller zu machen, nicht meine. Meine Aufgabe ist es die Leute im Team zu motivieren und dem ganzen Projekt eine Struktur zu geben." Das könne aber nicht von Heute auf Morgen geschehen - schon gar nicht in einem Umfeld wie der Formel 1. "Die Formel 1 ist eine völlig andere Kultur. In der Formel 1 laufen die Uhren anders als in anderen Unternehmen - die Dinge sollten hier schon am besten gestern passiert sein."

Dementsprechend demütig geht er seine neue Aufgabe heran. "Ich verspreche, dass ich hart arbeiten werde, um die Dinge und Arbeitsprozesse so schnell wie möglich zu verstehen. Ich bin eine bescheidene Person, ich werde den Leuten bei Ferrari gut zu hören und zu 150 Prozent für das Team kämpfen. Das ist, was ich dem Team und den Fahrer versprechen kann", so Mattiacci. Kimi Räikkönen ist überzeugt, dass der Italiener seine Sache gut machen wird. "Er hat großartige Leute um sich herum, die ihm in der ersten Zeit helfen werden. Ich erwarte keinerlei Probleme. Ich bin überzeugt, dass er alles in seiner Machtstehende tun wird, um Ferrari nach vorne zu bringen", meinte der Finne.