Nico Rosberg war mit großer Zuversicht ins China-Wochenende gestartet. "Ich weiß, dass ich hier gewinnen kann. Mein Silberpfeil funktioniert so gut", hatte der Mercedes-Pilot am Donnerstag gesagt. Am Freitag gab es zumindest einen kleinen Dämpfer für den China-Sieger von 2012. In den beiden Trainings fehlten Rosberg jeweils rund 0,4 Sekunden auf die Bestzeiten von Fernando Alonso und Lewis Hamilton. Im 2. Training musste sich Rosberg gar auf dem dritten Platz einordnen, weil sich der Ferrari-Pilot zwischen ihn und Hamilton drängelte.

Angst vor der Roten Göttin? Mitnichten. "Wir haben ein tolles Auto und erwarten, hier zu gewinnen. Es ist ein super Gefühl, so schnell zu sein", blieb Rosberg kämpferisch. "Ich bin zuversichtlich und will das Momentum von der Pace aus Bahrain mitnehmen. Unsere Longruns hier sahen gut aus, es geht alles in die richtige Richtung."

Nico Rosberg vertraut auf seine Silberpfeil-Power, Foto: Sutton
Nico Rosberg vertraut auf seine Silberpfeil-Power, Foto: Sutton

Feind in der eigenen Garage

Rosbergs einfacher Plan: Das Rennen am Sonntag gewinnen und die WM-Führung ausbauen. Vor allem ein teaminterner Erfolg über Hamilton täte gut, nachdem sich der Brite zuletzt durchgesetzt hatte. "Mein Konkurrent an diesem Wochenende ist mein Teamkollege", kündigte Rosberg an. "Ich schaue schon, was er macht und versuche, immer zwei Schritte voraus zu sein beim Setup und dem Erlernen der Strecke. Bis jetzt bin ich da guter Dinge."

Fuhren die Silberpfeile zuletzt in einer anderen Liga, schickte sich Ferrari mit Alonso in Shanghai zumindest an, an der Dominanz zu kratzen. Das war auch Rosberg nach den beiden Freitags-Sessions aufgefallen. "Wir sehen im Moment am schnellsten aus, aber die anderen pushen", so der 28-Jährige. "Ferrari war sehr nah dran. Es ist noch nicht so ernst, aber sie sind ein bisschen stärker geworden."

Hat viele Fans in China: 2012er-Sieger Nico Rosberg, Foto: Sutton
Hat viele Fans in China: 2012er-Sieger Nico Rosberg, Foto: Sutton

Hoffen auf Pirelli

Die Konkurrenz hofft vor allem, dass Mercedes Probleme mit den Reifen bekommt - momentan wohl die beste Lösung, um den Silberpfeilen Paroli bieten zu können. Bei den ersten drei Rennen hielt sich der Reifenverschleiß in Grenzen, doch Shanghai ist bekannt für sein spezielles Streckenlayout mit Schneckenkurve und Co.

"Das ist eine komplett andere Welt auf dieser Strecke", erklärte Rosberg die Besonderheiten. "Normalerweise hat man Probleme mit den Hinterreifen, aber hier und heute hatten wir Probleme mit den Vorderreifen. Man verliert den ganzen Grip und hat nur noch Untersteuern." Nun kommt es darauf an, schnell das richtige Setup zu finden, damit keine Schwierigkeiten auftreten. Rosberg blieb cool: "Jeder hat hier Untersteuern, weil man sich die Vorderreifen zerstört. Fürs Qualifying ist das aber kein Problem, eher im Rennen." Im Klartext: nächste Haltestelle, Pole Position.