Bernie Ecclestone dementiert Gerüchte, wonach er einen Deal mit der Münchner Staatsanwaltschaft aushandeln möchte, um nicht ins Gefängnis zu müssen. Der 83-Jährige muss sich ab kommender Woche im Schmiergeldprozess am Münchner Landgericht wegen Bestechung eines Amtsträgers mit Anstiftung zur Untreue in einem besonders schweren Fall verantworten.

Im schlimmsten Fall droht dem Formel-1-Zampano bei einem Schuldspruch eine zehnjährige Haftstrafe. Nun wurden Gerüchte laut, Ecclestone könne einen Deal mit der Münchner Staatsanwaltschaft aushandeln. Dieser sehe vor, dass er selbst auf schuldig plädiert, dafür aber von einer Gefängnisstrafe verschont bleibt. Eine Möglichkeit, um trotz Verurteilung weiterhin in der Formel 1 die Strippen zu ziehen.

Von derartigen Deals möchte Ecclestone allerdings nichts wissen. "Ich gehe in diese Gerichtsverhandlung, um meine Unschuld in den mir zur Last gelegten Punkten zu beweisen", sagte der Brite dem Telegraph. Ecclestone gibt Zahlungen an ehemaligen BayernLB-Vorstand Gerhard Gribkowsky zwar zu, behauptet jedoch, er sei erpresst worden.

Ein Hintertürchen für die Formel 1

Für Donald Mackenzie, Chef des kommerziellen Rechteinhaber der Formel 1 CVC, steht fest: sollte Ecclestone während des Prozesses eine strafbare Handlung nachgewiesen werden, hätte das die sofortige Entbindung von seinen Aufgaben zur Folge. Laut einer Quelle innerhalb des Unternehmens sei der Fall aber nicht so klar. Sie erklärte, dass ein Deal im Strafverfahren möglicherweise neue Umstände aufwerfen könnte. Ecclestone wollte derartige Aussagen nicht kommentieren und verwies auf Mackenzie.