Egal welche Position Pastor Maldonado am Samstag im Qualifying herausfährt, im Rennen startet er fünf Startplätze weiter hinten. Die Strafe kassierte der Lotus-Pilot für seinen Zusammenstoß mit Esteban Gutierrez in Bahrain vor zwei Wochen. "Natürlich war ich geschockt als ich ihn durch die Luft fliegen sah. Das hatte ich nicht gewollt. Trotzdem war es meiner Meinung nach ein ganz normaler Rennvorfall", zeigt sich Maldonado in Shanghai weiterhin uneinsichtig.

"Ich habe mit Gutierrez gesprochen und er meinte, dass er mich nicht gesehen hat. Schwer zu sagen, ob das stimmt. Fakt ist, dass er nicht auf der Ideallinie fuhr, sondern erst beim Einlenken in die Kurve auf die Linie herüberzog", fuhr er fort. Für den Venezolaner hat sich aber nicht nur der Sauber-Pilot falsch verhalten, sondern auch die Stewards, in dem sie gegen ihn eine Strafe aussprachen.

"Die Regeln sind für alle gleich und natürlich sollte man versuchen einen Unfall zu vermeiden. Aber gleichzeitig sind wir hier zum Rennfahren. Momentan muss man sich entscheiden, ob man auf einen Fehler des Gegners wartet oder diesen angreift und bei einem nicht ganz so klaren Manöver womöglich eine Strafe kassiert", erläuterte Maldonado. "Ich finde, dass von den Stewards mehr Flexibilität gefragt ist. Wir sind Rennfahrer und von Rennfahrern wird erwartet, dass sie Risiken eingehen. Vor zehn Jahren haben sich die Fahrer ständig berührt, damals gab es solche Strafen nicht."

Dreifache Bestrafung

Bereits nach dem Rennen wies Sauber-Pilot Gutierrez jegliche Schuld von sich. "Ich war klar vorne, lenkte in die Kurve ein, spürte dann plötzlich einen Schlag und überschlug mich. Ich konnte da überhaupt nichts machen", schilderte er den Unfallhergang. In Runde 41 lenkte Gutierrez seinen Sauber durch die erste Kurve als Maldonado das Auto mit der Nase seines Lotus aufgabelte. Gutierrez überschlug sich und kam nach einem Salto in der Auslaufzone auf dem Unterboden wieder auf.

"Ich war total überrascht, dass Pastor, der gerade aus der Box kam, überhaupt versucht hat, mich anzugreifen", erklärte Gutierrez. Maldonado kam seine Rambo-Aktion teuer zu stehen. Bereits im Rennen kassierte der Venezolaner eine 10-Sekunden-Stop&Go-Strafe. Zusätzlich brummten ihm die Stewards eine Strafversetzung um fünf Startplätze für den China GP auf, obendrein kassierte Maldonado drei Strafpunkte. Bei insgesamt 12 Strafpunkten droht dem Fahrer eine Rennsperre.