Im Williams-Lager ist man hin- und hergerissen. Einerseits steht das Traditionsteam erheblich besser da als in der katastrophalen Vorsaison, andererseits konnte man dem Ruf des Geheimfavoriten bislang nicht gerecht werden. Valtteri Bottas sieht das Glas lieber halbvoll als halbleer. "Insgesamt können wir mit der Anzahl der Punkte nach drei Rennen zufrieden sein", sagte der Finne. "Durchschnittlich haben wir zehn Punkte pro Rennen geholt - es war ein sehr positiver Start für uns. Wir sind konstant in den Punkten, das ist viel, viel besser als im letzten Jahr. Aber ich denke, es wird noch mehr von uns kommen, wenn wir ein wirklich perfektes Wochenende hinkriegen."

Bottas, der dem Team bereits seit 2010 angehört und zunächst die Rolle des Testfahrers einnahm, kann den frischen Wind, der durch die ehrwürdigen Werkshallen in Grove weht, deutlich spüren. "Diese Saison ist definitiv die beste. Williams ist so gut wie noch nie, seit ich da bin", erklärte er zufrieden. Über den Winter wurden einige neue Ingenieure verpflichtet, die gemeinsam mit Technikchef Pat Symonds, der bereits 2013 anheuerte, dafür sorgten, dass der FW36 im vorderen Drittel des Feldes anzusiedeln ist.

"Es war schwierig am 2013er-Auto irgendwelche Verbesserungen vorzunehmen", blickte Bottas auf das harte Vorjahr zurück, in dem insgesamt nur fünf magere Punkte erzielt wurden. "Diese Saison ist gegenüber den zurückliegenden ein großer Schritt und ich glaube, das liegt daran, dass es in den letzten ein oder zwei Jahren mehrere Veränderungen gab. Jetzt können wir es wirklich anhand der Auto-Performance sehen."

Klarheit ab Barcelona

Massa und Bottas gelang noch nicht der Sprung auf das Podium, Foto: Sutton
Massa und Bottas gelang noch nicht der Sprung auf das Podium, Foto: Sutton

Seit dem Rennen in Bahrain arbeitet auch Ex-Ferrari-Mann Rob Smedley für Williams, was den Rennstall ebenfalls voranbringen wird, ist Bottas fest überzeugt. "Natürlich findet er noch heraus, wie das Team arbeitet. Es gibt immer ein paar Unterschiede zwischen seinem letzten Team und diesem Team", hielt der Finne fest. "Ich freue mich wirklich darauf, etwas mehr mit ihm zusammenzuarbeiten. Er ist eine gute Verstärkung für das Team und die Ingenieursgruppe."

Was den Grand Prix in China betrifft, vertritt Bottas die Ansicht, dass es noch zu früh ist, um abzuleiten, wie stark Williams in diesem Jahr wirklich aufgestellt ist. "Es ist eine lange Saison. Sobald wir in Europa sind, werden wir beginnen es zu sehen", meinte der 24-Jährige mit Blickrichtung Barcelona. "Wenn wir hier Verbesserungen von unserer Seite sehen, wäre das sehr positiv. Aber wenn nicht, werden wir nicht aufgebracht sein."