Die Nachricht vom neuen Mann an der Ferrari-Teamspitze, Marco Mattiacci, stieß nicht überall auf Freudentaumel. Vor allem die italienische Presse ist in punkto Domenicali-Nachfolger noch skeptisch, doch Luca di Montezemolo ist überzeugt, dass er den Richtigen ausgewählt hat, um die Geschicke der Scuderia zu lenken. "Es gibt keinen Menschen, der mit der aktuellen Situation unglücklicher ist als ich. Aber ich verspreche: Marco ist die richtige Person für den Job und Ferrari wird bald wieder gewinnen", erklärte Montezemolo.

Um sicherzustellen, dass all das Gerede nicht nur heiße Luft ist, wird der Ferrari-Präsident künftig mehr Zeit in Maranello und an den Rennstrecken dieser Welt verbringen. "Ich werde Marco helfen. Ich werde es wie in der Vergangenheit halten und näher an der Formel 1 und am Team dran sein", kündigte Montezemolo gegenüber der Gazzetta dello Sport an. Die Kritik am neuen Ferrari-Teamchef lässt er nicht gelten. "Es gibt Leute, die ihm vorwerfen, dass er kein Techniker ist. Die Kritik an Marco ist unfair und unnötig."

"Ich glaube fest an ihn und die Entscheidung ihn als Teamchef einzusetzen, ging absolut konform mit Marchionne [Fiat-Ceo, Sergio Marchionne]", fuhr Montezemolo fort. Zudem liege es nicht nur in der Verantwortung des Teamchefs Ferrari wieder auf Kurs zu erbringen. "Ferrari hat eine Menge an qualifizierten und talentierten Leuten. Wir verfügen über zahlreiche Techniker - ich erwarte von allen eine sofortige Reaktion", betonte Montezemolo in Hinblick auf die bevorstehenden Rennen.

Lob für Domenicali

Für den scheidenden Teamchef Stefano Domenicali ist Montezemolo hingegen vollen Lobes. Seine Entscheidung nach 23 Jahren mit Ferrari aufzuhören, bewundere er. "Stefano hatte die Courage sein Amt zurückzulegen. Diese Courage findet man in unserem Land nur noch selten. Er hat den Preis für die ausstehenden Ergebnisse gezahlt. Es ist nun einmal das Gesetz des Sports - die Ergebnisse entscheiden", so Montezemolo. In den ersten drei Rennen der Saison 2014 blieb Ferrari hinter den Erwartungen zurück. Weder Fernando Alonso noch Kimi Räikkönen gelang es einen Podestplatz einzufahren.