In China stellt sich für die Teams die große Frage: Zwei oder drei Stopps? Im vergangenen Jahr fuhr der Sieger auf einer Drei-Stopp-Strategie, 2012 gewann er mit zwei Besuchen bei seiner Boxencrew. Die Zwei-Stopp-Strategie ist laut dem UBS Strategy Report auf dem Shanghai International Circuit etwas schneller und bietet dem Piloten den Vorteil, nach dem dritten Stopp seiner Kontrahenten im Klassement vor ihnen zu liegen. Die Rivalen müssten demnach erst auf- und dann überholen, um ihm seinen Platz streitig zu machen.

Kimi Räikkönen absolvierte 2012 einen letzten Stint von 26 Runden., Foto: Pirelli
Kimi Räikkönen absolvierte 2012 einen letzten Stint von 26 Runden., Foto: Pirelli

Der Knackpunkt bei der Zwei-Stopp-Strategie ist der letzte Stint, der nicht zu lang gewählt werden darf, da sich der Pilot auf stärker abgenutzten Reifen gegen die Konkurrenz auf drei Stopps verteidigen muss. Was passiert, wenn der letzte Stint zu lang gewählt ist, zeigte Lotus bei Kimi Räikkönen im Jahr 2012. Der Finne fiel in den letzten Runden von einer aussichtsreichen Position aus den Punkterängen.

In den Freien Trainings am Freitag werden die Teams daher dem Reifenstudium viel Zeit widmen müssen, auch wenn die Mischungen 2014 konservativer sind. Vor allem Ferrari und Williams hatten im Vergleich zu Spitzenreiter Mercedes bislang mit einem höheren Reifenabbau zu kämpfen. In China werden vor allem die Vorderreifen beansprucht, insbesondere das linke Vorderrad, auf das in der enger werdenden Kurve 1 hohe Kräfte wirken. Bei kühler Strecke könnte Graining zum Problem werden, da die Autos dann mehr rutschen.

In ihre Strategie-Überlegungen müssen die Teams zudem die mit 43 Prozent ziemlich hohe Wahrscheinlichkeit eines Safety Cars einberechnen. Auch die Überholmöglichkeiten spielen in den Erwägungen eine wichtige Rolle. Einen konkurrenzfähigen Top-Speed vorausgesetzt bietet die mit 1,17 Kilometern Distanz längste Gerade im aktuellen Kalender viele Überholchancen.