Der vierte Saisonlauf führt die Formel 1 nach Shanghai. Motorsport-Magazin.com fasst kompakt zusammen, wie es um die Teams vor dem Rennen in der chinesischen Metropole steht.

Mercedes

Machen sich Rosberg und Hamilton den Sieg wieder untereinander aus?, Foto: Sutton
Machen sich Rosberg und Hamilton den Sieg wieder untereinander aus?, Foto: Sutton

Mit drei Siegen aus ebenso vielen Rennen im Gepäck kommt Mercedes nach China - kein Wunder, dass das Selbstvertrauen bei den Silberpfeilen groß ist. "Die Mannschaft hat nun ein Niveau erreicht, bei dem der Erfolg kein Bonus mehr ist, sondern der Anspruch", erklärt Motorsportchef Toto Wolff. Alles andere als ein weiterer Sieg für Lewis Hamilton oder Nico Rosberg wäre eine große Überraschung - nicht zuletzt, weil die Strecke mit ihren langen Geraden viel Motorleistung erfordert.

Force India

Force India ist gut in Form, Foto: Sutton
Force India ist gut in Form, Foto: Sutton

Force India rangiert nach Sergio Perez' Podiumsfahrt in Bahrain an der dritten Stelle der Weltmeisterschaft und ist bisher die große Überraschung der Saison. "Bahrain war keine Eintagsfliege", betont Teamchef Vijay Mallya, dass auch weiterhin mit seiner Mannschaft zu rechnen sein wird. Nico Hülkenberg, der im Wüstenstaat Fünfter wurde, ist aktuell der erste Verfolger von Rosberg und Hamilton - der Rückstand von 33 Punkten ist aber schon beträchtlich.

McLaren

McLaren hatte auch bei den Testfahrten seine Probleme, Foto: Sutton
McLaren hatte auch bei den Testfahrten seine Probleme, Foto: Sutton

Bei McLaren zeigt der Trend nach unten. Fuhr man beim Saisonauftakt noch auf das Podium, musste das Team zuletzt einen Doppelausfall hinnehmen. "Wir müssen ein paar Punkte in die Wertung und das Rennen nach Hause bringen, damit wir zeigen können, welche Leistung in dem Auto steckt", fordert daher Jenson Button. Während der Brite alle zehn bisherigen Grands Prix in Shanghai bestritten hat, gibt Kevin Magnussen sein Debüt auf der anspruchsvollen Strecke.

Red Bull

Ricciardo peilt seinen ersten Podestplatz an, Foto: Sutton
Ricciardo peilt seinen ersten Podestplatz an, Foto: Sutton

Nachdem endgültig feststeht, dass Daniel Ricciardo seinen zweiten Platz aus Melbourne nicht zurückerhält, konzentriert sich das Weltmeisterteam nun gänzlich darauf, Boden auf Mercedes gut zu machen. "Wir sind optimistischer, weil wir den Motor in einigen Bereichen noch nicht optimal nützen. Wir wissen, bis zu welchem Grad der Motor funktioniert und was noch nicht funktioniert", nimmt Dr. Helmut Marko auf die bisweilen nicht zufriedenstellend funktionierende Power Unit Bezug. Der Motorsportberater war zuletzt mehrfach in Frankreich, um Renault genau auf die Finger zu schauen.

Ferrari

Ferrari peilt vorerst den Platz hinter Mercedes an, Foto: Sutton
Ferrari peilt vorerst den Platz hinter Mercedes an, Foto: Sutton

Alles neu bei der Scuderia. Nach der Ablöse des mäßig erfolgreichen Stefano Domenicali schwingt nun Marco Mattiacci das Teamchef-Zepter. Vorerst hat sich Ferrari zum Ziel gesetzt, den zweiten Platz hinter Mercedes zu erobern, weshalb in den vergangenen beiden Wochen jeder Bereich des F14 T genauestens unter die Lupe genommen wurde. "Wir wissen, was wir zu tun haben", sagt Kimi Räikkönen. "Die Leute pushen 100 Prozent, aber es braucht Zeit."

Williams

Williams wurde den Erwartungen bisher nicht gerecht, Foto: Sutton
Williams wurde den Erwartungen bisher nicht gerecht, Foto: Sutton

Als Co-Favorit in die Saison gestartet, ist man im Williams-Lager mit der bisherigen Ausbeute keineswegs zufrieden. Dank der Mercedes-Power im Heck des FW36 rechnen sich Valtteri Bottas und Felipe Massa aber gute Chancen aus, im Reich der Mitte für positive Schlagzeilen zu sorgen. "Wir hoffen, unseren Abtrieb für die langsameren Passagen auf dem Kurs zu verbessern", erinnert der Finne zudem an die Achillesferse des Martini-Boliden.

Toro Rosso

Kvyat nimmt die Top-10 ins Visier, Foto: Sutton
Kvyat nimmt die Top-10 ins Visier, Foto: Sutton

Die Zielsetzung bei der Red-Bull-Juniormannschaf ist klar: Während Daniil Kvyat nach Melbourne und Sepang zum dritten Mal in die Punkte fahren möchte, hat sich Jean-Eric Vergne vorgenommen, nach zuletzt zwei Ausfällen wieder die Zielflagge zu sehen. "Ich war nach Bahrain sehr enttäuscht, hoffe aber nach den lehrreichen Tests im Anschluss, nun wieder voll angreifen und in die Top-10 fahren zu können", so Kvyat, der die Strecke jedoch nur aus dem Simulator kennt.

Lotus

Lotus kommt nur sehr langsam vom Fleck, Foto: Sutton
Lotus kommt nur sehr langsam vom Fleck, Foto: Sutton

Das strauchelnde Team aus Enstone erhoffte sich viel von den Testfahrten in Bahrain, doch anhaltende Probleme mit der Renault-Power-Unit führten dazu, dass Romain Grosjean und Pastor Maldonado nur eine Hand voll Runden drehen konnten. Dennoch klammert man sich im schwarz-goldenen Lager an jeden sich bietenden Strohhalm und versucht, das eher Glas halbvoll denn halbleer zusehen. "Das Potenzial ist da. Ich denke, dass es möglich ist, Schritte vorwärts zu machen, besonders im Qualifying", glaubt Maldonado an die Wende zum Besseren.

Sauber

Neues Chassis für Gutierrez, Foto: Sutton
Neues Chassis für Gutierrez, Foto: Sutton

Auf die ersten Punkte wartet auch noch Sauber. Das schweizerische Team kämpft noch immer mit dem zu schweren C33, was sich merklich auf die Rundenzeiten niederschlägt. "Es muss nach vorne gehen, und jedes weitere Rennen wird uns nun auch nach vorne bringen", ist Adrian Sutil fest überzeugt, dass es Licht am Ende des Tunnels gibt. Teamkollege Esteban Gutierrez erhält in Folge seines spektakulären Abflugs nach der Kollision mit Pastor Maldonado ein neues Chassis.

Marussia

Marussia ist an Caterham vorbeigegangen, Foto: Sutton
Marussia ist an Caterham vorbeigegangen, Foto: Sutton

Dank Max Chiltons 13. Rang in Sakhir hat sich Marussia wieder auf den zehnten Platz der Konstrukteurs-Wertung geschoben. Punkte liegen für das Hinterbänklerteam naturgemäß außer Reichweite, doch der Brite möchte auch im 23. Grand Prix seiner Karriere das Ziel sehen. "Wir hoffen, dass die Fortschritte, die wir beim Test in Bahrain erzielt haben, uns helfen, den aktuellen Level zu halten", sagt Teamchef John Booth.

Caterham

Kobayashi fuhr zuletzt 2012 in China, Foto: Sutton
Kobayashi fuhr zuletzt 2012 in China, Foto: Sutton

Sowohl Kamui Kobayashi als auch Marcus Ericsson müssen sich auf dem Shanghai International Circuit erst eingewöhnen. Während der Japaner letztmalig vor zwei Jahren auf der Strecke seine Runden drehte, betritt der Schwede komplettes Neuland. Caterham hat zwar einige neue Teile im Gepäck, um Marussia im Idealfall wieder zu überholen, das große Paket ist jedoch erst für den Europa-Auftakt in Barcelona geplant.