Das erste Rennen nach der Ära Stefano Domenicali führt Ferrari nach China, wo die Scuderia unter der nunmehrigen Führung von Neo-Teamchef Marco Mattiacci endlich den Weg aus der Krise schaffen will. Bislang gelang weder Fernando Alonso noch Kimi Räikkönen der Sprung auf das Podium - für den italienischen Traditionsrennstall ein untragbarer Zustand.

"Seit dem Rennen in Bahrain war es eine sehr geschäftige Zeit für uns - wir haben alle Bereiche des Autos untersucht, von der Power Unit, über die Aufhängung bis hin zu aerodynamischen Verbesserungen", beteuerte Technikchef Pat Fry, dass man nichts unversucht gelassen habe, um die heißersehnten Erfolgserlebnisse zu feiern.

"Wir arbeiten natürlich so hart wie möglich, um den Abstand zu den Top-Teams zu schließen, wobei Mercedes einen bemerkenswerten Vorsprung auf den Rest des Feldes hat", so der Brite weiter. "Momentan ist unser erstes Ziel, uns als zweitbestes Team zu etablieren." Damit dies gelingt, versucht die Scuderia bei jedem Rennen einen so großen Schritt wie möglich zu machen.

Kimi Räikkönen weiß, worauf es in China nun ankommt. "Wir wissen, was wir zu tun haben", sagte der Finne in seiner typischen Art. "Die Leute pushen 100 Prozent, aber es braucht Zeit."

Ferrari: Shanghai Bilanz

Ferrari in Shanghai: Mit vier Siegen in zehn Rennen ist die Scuderia das erfolgreichste Team im Land der Drachen. Rubens Barrichello gewann bei der Premiere im Jahr 2004, Michael Schumacher (2006), Kimi Räikkönen (2007) sowie Fernando Alonso in der Vorsaison taten es ihm gleich. Zudem sorgten Räikkönen (Dritter 2008) und Felipe Massa (Dritter 2007 und Zweiter 2008) für drei weitere Podestplatzierungen.

Fernando Alonso in Shanghai: Dem Sieg im Weltmeisterjahr 2005 ließ der damalige Renault-Pilot im darauffolgenden Jahr einen zweiten Platz folgen. Auch 2007 im McLaren landete er noch einmal auf Rang zwei, danach ging es jedoch bergab. Erst im Vorjahr fand Alonso wieder zu alter Stärke zurück und gewann den Grand Prix zum zweiten Mal.

Kimi Räikkönen in Shanghai: Kimi Räikkönen ist ein echter Shanghai-Spezialist. Bei seinen bisherigen acht Auftritten raste der Finne fünf Mal auf das Podium - so auch im Vorjahr in Diensten von Lotus als Zweiter. Im Weltmeisterjahr 2007 sicherte sich Räikkönen sogar den Sieg.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Weil Motorsport und Fußball nur bedingt vergleichbar sind, ist nicht davon auszugehen, dass sich bei Ferrari schon in China ein Teamchef-Effekt einstellen wird. Daher werden Fernando Alonso und Kimi Räikkönen auch in Shanghai nur etwas mit dem Podium zu tun haben, wenn die Konkurrenz kollektiv schwächelt. (Philipp Schajer)