Die Debatte um den Sound wird - wie Jean Todt am Freitag beim World Motor Sport Council mitteilte - von höchster Stelle untersucht. Ergebnisse sollen in Kürze präsentiert werden. Derweil erklärte der ehemalige FIA-Präsident Max Mosley in einem Gespräch mit der Daily Mail: "Wenn jemand die 'Schuld' daran gegeben werden wollte, dann mir." Er habe damals die neue Technologie in Augenschein genommen und er möge auch den Sound der neuen Motorengeneration.

"Es ist zu spät, um mein Gehör zu retten, aber nicht für die nächste Generation. Die leiseren Motoren sind besser für Familien. Man kann Kinder mit zu den Rennen nehmen, ohne Angst haben zu müssen, dass sie hinterher taub sind", betonte er. "Es ist wichtig für die Formel 1, sich zu entwickeln. Sicherheit war die große Herausforderung des 20. Jahrhunderts und die Umwelt ist die große Herausforderung des 21. Jahrhunderts. Wenn diese Tatsache nicht verstanden und angenommen wird, dann läuft der Sport Gefahr, irrelevant zu werden."

Mosley argumentierte, dass die soziale Verantwortung den Autoherstellern wichtig ist und man sie verlieren würde, wenn der Sport sich nicht in diese Richtung bewege. "Sie sehen, wie wichtig diese Technologie bei der Entwicklung von Straßenautos ist", meinte Mosley. Eine Sache hätte man nach Ansicht des Briten jedoch besser machen können und zwar was die Art und Weise angeht, wie die Neuerungen und ihre Hintergründe der Öffentlichkeit erklärt wurden. "Da wurde eine Chance verpasst", sagte er.

Mosley, der von 1993 bis 2009 Präsident des Automobilweltverbandes war, arbeitet derzeit an seinen Memoiren, die sich zu 65 Prozent mit der Formel 1 beschäftigen. Der Spygate-Skandal um McLaren sollen ebenso Thema sein wie Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo und der dreifache Weltmeister Sir Jackie Stewart.