Bei Ferrari hängt der Haussegen wieder einmal schief. Nach dem enttäuschenden Saisonauftakt - weder Fernando Alonso noch Kimi Räikkönen gelang bisher der Sprung auf das Podium - scheint die Geduld von Luca di Montezemolo am Ende angekommen zu sein. Der Präsident der Scuderia hatte das Rennen in Bahrain vorzeitig verlassen, weil es ihm "große Schmerzen" bereitet habe, die "langsamen" Ferraris zu verfolgen.

Ferrari ist momentan eine große Baustelle, Foto: Sutton
Ferrari ist momentan eine große Baustelle, Foto: Sutton

In italienischen Medien wird daher vermutet, dass sich die Amtszeit von Teamchef von Stefano Domenicali dem Ende zuneigen könnte, der schon seit geraumer Zeit in der Kritik steht, weil es ihm bislang nicht gelang, mit der Scuderia den heiß ersehnten Weltmeistertitel zu gewinnen. Letztmalig errang Räikkönen vor mittlerweile sieben Jahren den Titel für den Traditionsrennstall.

Tag und Nacht arbeiten

Im Rahmen einer Veranstaltung im Ferrari Museum in Maranello sagte Montezemolo am Freitag gegenüber Journalisten: "Ich weiß bereits, was ihr fragen wollt. Meine Antwort ist, dass wir jeden Stein umdrehen werden, um dort hinzukommen, wo wir sein müssen. Wir werden Tag und Nacht arbeiten, um uns zu verbessern und die Entscheidungen treffen, die wir treffen müssen."

Diese Aussagen bieten Raum für Spekulationen über personelle Veränderungen. Ferrari rangiert nach den ersten drei Saisonläufen in der Konstrukteurs-Wertung nur an fünfter Stelle und weist auf Mercedes bereits 78 Punkte Rückstand auf. Am Mittwoch hatte Fernando Alonso die Testfahrten in Bahrain aufgrund technischer Probleme vorzeitig beenden müssen.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Es käme wenig überraschend, würden Ferrari und Stefano Domenicali getrennte Wege gehen. Die Chemie zwischen dem Teamchef und Luca di Montezemolo stimmt schon seit einiger Zeit nicht mehr und auch zwischen Domenicali und Fernando Alonso brodelt es regelmäßig. Domenicali ist es auch 2014 nicht gelungen, Ferrari an die Spitze der Formel 1 zu führen - das lässt sich schon zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison konstatieren. Nach dem Scheitern seiner Mission wäre ein Abgang die logische Konsequenz.(Philipp Schajer)