Force India ist die große Überraschung der noch jungen Saison. Der indische Rennstall rangiert nach drei Grands Prix auf dem zweiten Platz der Konstrukteurs-Wertung und schaffte zuletzt in Bahrain in Person von Sergio Perez sogar den Sprung auf das Podium. Ein entscheidender Baustein des Erfolgs ist der Mercedes-Motor, der im Heck des VJM07 steckt - in Bahrain waren Perez und Nico Hülkenberg die schnellsten Piloten auf den Geraden. Angesichts dieser Tatsache ist es nur allzu verständlich, dass Teamchef Vijay Mallya der aktuellen Diskussion über die Power Units nichts abgewinnen kann.

Sergio Perez wurde in Bahrain Dritter, Foto: Sutton
Sergio Perez wurde in Bahrain Dritter, Foto: Sutton

"Eine FIA-World-Council-Entscheidung eine FIA-World-Council-Entscheidung", erklärte der Inder im Gespräch mit F1-Blogger Adam Cooper. "Jeder hat sie akzeptiert, die Investitionen wurden getätigt, die Motoren laufen. Was gibt es also noch mehr zu sagen? Das sind alles vollendete Tatsachen." Der Bahrain GP sei ein fantastisches Rennen gewesen, der beste Unterhaltung geboten habe und die Piloten seien auch nicht genötigt gewesen, aufgrund Spritsparens ihr Tempo zu drosseln, so Mallya.

"Warum beschwert man sich also?", fragte der indische Geschäftsmann. "Jeder hat seine eigene Meinung. In diesem Sport halten die Teams leider nicht zusammen und sprechen nicht mit einer Stimme", klagte er über fehlende Solidarität. "Man muss sich daher daran gewöhnen, dass jeder seine eigene Ansicht vertritt." Regeln seien Regeln, strich Mallya hervor. "Manche Regeln liegen manchen Teams besser als anderen, aber das ist Teil des Spiels."

Nicht jammern, sondern arbeiten

Während sich derzeit die Renault- und Ferrari-Teams über das neue Regulativ beklagen, wurde Force India im Vorjahr von der Überarbeitung der Pirelli-Reifen während der laufenden Saison schwer getroffen und konnte nicht mehr an die guten Leistungen der ersten Rennen anschließen. "Ich hätte jeden Tag jammern und ächzen können und sagen, die Performance des Teams wurde beeinflusst", meinte Mallya und fügte hinzu: "Aber wohin bringt mich das? Nirgendwohin."

Force India zeigt Red Bull den Auspuff, Foto: Sutton
Force India zeigt Red Bull den Auspuff, Foto: Sutton

Jene die Teams, die momentan der Spitze hinterherhecheln, müssen sich auf ihre eigene Performance konzentrieren und ein konkurrenzfähiges Auto bauen, forderte Mallya. "Mercedes hat es so gemacht und beschwert sich nicht", hielt er fest. "Manche Leute sagen, dass das Renault-Paket Probleme macht und Autos, die im letzten Jahr wettbewerbsfähig waren, in diesem Jahr nicht mehr konkurrenzfähig sind. Aber das müssen sie mit Renault klären."

Mit dem Motorenpartner seines Teams ist Mallya naturgemäß höchst zufrieden. "Wir haben Mercedes gewählt und glücklicherweise haben sie einen ausgezeichneten Job gemacht", schickte er lobende Worte nach Brixworth. "Die Regeln sind die Regeln und wurden von allen Instanzen genehmigt. Es gab ausreichende Mitteilungen bezüglich der Änderungen, deswegen muss man unter dem Strich einfach mit den Regeln zurechtkommen."