Sauber hatte für Aufsehen gesorgt, als bekannt wurde, dass Adrian Sutil künftig in den Rennen ohne Trinkflasche unterwegs sein wird um Gewicht einzusparen. "Ich fahre ohne", verriet der Sauber-Pilot im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com in Bahrain. "Das System an sich ist schwer und das Gewicht der Trinkflasche kommt noch hinzu. Da kann man sicher ein Kilo einsparen, was sich direkt auf die Rundenzeit auswirkt."

Im Paddock sorgte diese Vorgehensweise für Stirnrunzeln und teilweise auch Unmut. So meinte etwa Jacques Villeneuve: "Das ist lächerlich! So etwas sollte nicht vorkommen. Im Rennen wäre das ein Fehler, denn es ist besser, zwei Kilo mehr Gewicht zu haben, als zur Rennmitte schon dehydriert zu sein. Denn dann fällt auch die Leistungsfähigkeit ab. Zwei Kilo an Gewicht sind vielleicht ein Zehntel pro Runde."

Unverständnis bei Ex-Piloten

Ex-Kollege Jean Alesi stimmte dem Kanadier zu: "Ich sehe das als Problem an. Der Fahrer sollte unterstützt werden, wenn er auf der Strecke sein Maximum gibt. Es ist nicht der richtige Weg, keine Trinkflasche im Auto zu haben." Villeneuve fügte hinzu: "Es ist superwichtig, Flüssigkeiten zu sich zu nehmen. Das zeigt, dass das neue Reglement falsch ist."

Mercedes-Technikchef Paddy Lowe forderte allerdings schon am Freitag Verständnis für die Teams ein: "Es gab immer schon die Anforderung an den Fahrer, ein optimales Gewicht zu erreichen und du wünschst dir immer einen möglichst leichten Fahrer." Allerdings schränkte der Brite ein: "Natürlich muss der Fahrer immer gesund und fit sein, damit er über die gesamte Renndistanz durchhält. Mit Trinken während des Rennens gibt es keine Probleme. Du musst trinken um gesund zu bleiben."

Der Hintergrund zu Sutils Trinkflaschen-Verweigerung: Sauber hat durch die schwere Power Unit von Ferrari eines jener Autos mit dem höchsten Gewicht. Sutil zählt als einer der größten Piloten zwangsläufig zu den schwersten. Ein Dilemma, dass sich aufgrund des Reglements nicht so schnell lösen lässt.