Das Lotus-Desaster zum Formel-1-Saisonstart 2014 fand auch am Samstag in Bahrain seine Fortsetzung. Nachdem sich der E22 am Trainingsfreitag zwar erstmals in der Saison als äußerst zuverlässig erwies, setzte sich am Samstag jedoch die mangelhafte Performance des Boliden unbeirrt fort, wofür das Team vor allem im Qualifying bitter bezahlte. Wie auch in Bahrain gehen Romain Grosjean und Pastor Maldonado trotz hoher Ambitionen nun nur von den Rängen 16 und 17 ins Rennen. Die Prognosen für den Sonntag klingen angesichts der bisherigen Form der Truppe aus Enstone keinesfalls rosig.

Grosjean mogelt sich in Q2

Mit der Winzigkeit von gerade einmal neun Tausendstelsekunden stahl sich Grosjean auf seiner letzten fliegenden Runde quasi mit Ablaufen der 18 Minuten von Q1 noch am Teamkollegen vorbei. "Es war einfach nur unglaublich eng und ich war natürlich froh, noch in Q2 gekommen zu sein", schildert Grosjean die nervösen Momente im Auto gegen Ende des ersten Qualifikationssegments. Angesichts der bisherigen Performance des E22 an diesem Wochenende sei die Startposition 16 letztlich jedoch alles andere als überraschend. "Wir haben das ganze Wochenende mit dem Auto und der Strecke zu kämpfen gehabt. Immerhin war das Fahrgefühl gegen Ende so gut, wie bislang noch nie."

Für das Rennen erhofft sich der Franzose keine großen Sprünge, will jedoch die Chance nutzen, so viel wie möglich an Lehren aus dem Wochenende zu ziehen. "Wir sind definitiv auf dem richtigen Weg und gehen in eine positive Richtung. Wir müssen einfach weiter Dinge ausprobieren, das Auto und die Systeme besser verstehen, und dann herausfinden, warum wir genau dort stehen, wo wir stehen, und nicht weiter vorne." Nachdem Grosjean in Malaysia ebenfalls von Startplatz sechzehn nur knapp an den Punkten vorbeischlitterte, will er die Flinte jedoch noch nicht frühzeitig ins Korn werfen. "Ich hoffe, wir werden morgen etwas schneller sein und probieren natürlich alles. Kämpfen kann man immer noch."

Maldonado enttäuscht und abwartend

Nach dem erneuten Aus In Q1 und einer weiteren knappen Niederlage gegen den Teamkollegen saß der Frust beim Venezolaner entsprechend tief. "Wir sind nicht hier, um um die Positionen 16 und 17 zu fahren, weswegen wir nach den bisherigen Qualifyings natürlich alle enttäuscht sind." Trotz größter Anstrengungen des Teams sei am Wochenende keine signifikante Steigerung gelungen, was eine deutliche Verbesserung der aktuellen Position erschweren würde. "Momentan liege ich glaube ich nicht allzu weit daneben, wenn ich behaupte, dass unser Auto in Sachen Fahrbarkeit und Geschwindigkeit noch nicht optimal läuft."

Jedoch sieht Maldonado auch einige positive Aspekte des Wochenendes - vor allem die bis dato in dieser Saison untypische Standfestigkeit des E22. "Die Zuverlässigkeit unserer beiden Autos an diesem Wochenende war einfach top und ich drücke natürlich beide Daumen, dass das nun auch noch während des Rennens hält". Auch in Sachen Renngeschwindigkeit erhofft sich der Venezolaner eine größere Konkurrenzfähigkeit als auf eine Runde im Qualifying. "Ich werde morgen alles geben und natürlich wie immer versuchen, das Maximum herauszuholen. Mal sehen, wo wir mit etwas Glück landen können."