Auch am zweiten Rennwochenende der neuen Formel-1-Saison wurde das Thema Sound wieder hitzig diskutiert. Sebastian Vettel erklärte, der Sound sei "Mist" und dass es am Kommandostand ruhiger sei als in einer Bar. Sein ehemaliger Teamkollege Mark Webber sieht die Debatte entspannter, hat jedoch Verständnis speziell für die Fernsehzuschauer. "Live ist es etwas besser als im Fernsehen", meinte er gegenüber talkSport.

Webber sieht die neuen V6-Motoren, die mit einem zweigeteilten Energierückgewinnungssystem zusammenarbeiten (ERS-H und ERS-K), als eine generelle Entwicklung im Motorsport, der sich die Hersteller nicht entziehen können. "In diese Richtung wird der Motorsport gehen. Wir fahren mit Porsche in der Langstreckenweltmeisterschaft mit der gleichen Technologie und vielen Hybrid-Einflüssen im Auto. So wird es laufen und die Hersteller sind aufgrund der Regeln dazu gezwungen, diesen Weg zu gehen."

Webber vergleicht das Phänomen mit dem Überschallflugzeug Concorde, das von 1976 bis 2003 in Dienst stand und den Atlantik von Paris oder London nach New York in etwa drei bis dreieinhalb Stunden überqueren konnte. "Es war ziemlich cool, als sie flog, aber es war bei den Leuten an der [Autobahn] M25 nicht besonders beliebt, oder? Jetzt sind die Flugzeuge leiser. Die Dinge ändern sich", meinte er, räumte allerdings ein: "Die Formel 1 braucht natürlich den akustischen Faktor, aber die Menschen werden darüber hinwegkommen."