Die neuen Motoren polarisieren nicht nur aufgrund ihres ungewohnten Sounds, sondern auch wegen der Konsequenzen, die sie indirekt für die Fahrer haben. Da die gesamte Antriebseinheit schwerer ist als der frühere V8-Motor, das Gewichtslimit für den gesamten Boliden inklusive Fahrer jedoch nur auf 691 Kilogramm angehoben wurde, müssen die Piloten so leicht wie möglich sein. Nur dann haben die Ingenieure genügend Freiraum, das Auto schnell zu machen, indem sie das Gewicht optimal verteilen.

Lewis Hamilton verzichtet im Cockpit auf seine Uhr., Foto: Sutton
Lewis Hamilton verzichtet im Cockpit auf seine Uhr., Foto: Sutton

"Es ist echt hart, was die Leute machen. Bei mir ist es ok, aber ich kann mir gar nicht vorstellen, wie es für die schwereren Fahrer ist", meinte Lewis Hamilton, der zu den kleineren Piloten gehört. "Es gibt ein Mindestgewicht, an das sie physisch herankommen können, ohne sich einen Arm abzuschneiden."

Großes Problem der Formel-1-Piloten: Sie brauchen eine gewisse Muskelmasse, um gerade im so heißen Malaysia ein Rennen durchzustehen. Hamilton sieht eine gefährliche Möglichkeit, so leicht wie möglich zu sein: "Man kann etwas dehydriert ins Qualifying gehen. Ich habe gehört, dass jemand das macht, sich selbst auslaugt. Und dann am nächsten Tag trinken sie etwas mehr, denn das Rennen ist anders. Sie machen das wie Jockeys."

Hamilton scherzte, dass er auf andere Weise am Gewicht spart: Er verzichtet auf seinen heiß geliebten Schmuck. "Es ist eine ICW Uhr und sie wiegt an sich etwa ein Kilo", scherzte er gegenüber dem Mirror. An sich findet er das Thema jedoch überhaupt nicht witzig und äußert Sicherheitsbedenken. "Man will nicht, dass die Fahrer anorektisch sind. Es ist ok, so lange man nicht in einen unsicheren Bereich kommt."

Endlich wieder Kohlenhydrate für Button

Jenson Button ist einer der großen Piloten und musste dementsprechend in der Winterpause an seinem Gewicht arbeiten. Wie sich nach dem ersten Rennen allerdings herausgestellt hat, muss er nicht mehr ganz so streng Diät halten, da die McLaren-Ingenieure eine Möglichkeit gefunden haben, das Gewicht an anderer Stelle einzusparen. "Ich dachte, ich wäre in Melbourne mit dem Gewicht knapp dran, aber es war ok und ich kann jetzt wirklich essen. Ich kann sogar Kohlenhydrate essen und ich fühle mich damit besser", sagte er.

Er sieht die Angelegenheit jedoch ähnlich wie Hamilton, rechnet ebenfalls damit, dass einige Fahrer in Malaysia bewusst eine Dehydrierung in Kauf nehmen. "Das hätte ich auch gemacht. Wäre in die Sauna, ins Dampfbad gegangen, hätte bis nach dem Qualifying nicht getrunken und gegessen", erklärte er. "Ich hätte das gemacht und habe es bis jetzt gemacht, aber es ist schade für die Jungs, die es machen müssen."