72 Runden, die Anlass zur Hoffnung geben. Lotus sammelte beim Rennen in Australien zwar gefühlt mehr Kilometer als bei sämtlichen Testfahrten zuvor, doch in der Realität hat das Team null Punkte auf dem WM-Konto und hinkt arg hinterher. Wenn schon das Abspulen von mehr als zehn Runden als Erfolg verbucht ist, dürfte klar sein: Es gibt Ärger an allen Ecken und Enden. Knapp zwei Wochen hatte die Truppe aus Enstone nun Zeit, den Problem-E22 ans Laufen zu bekommen. Ob das reicht?

"Um ehrlich zu sein, sind wir ein bisschen optimistischer als im vergangenen Rennen", sagte Pastor Maldonado kurz vor dem Großen Preis von Malaysia. "Nach den Longruns im Rennen sind die Probleme, die wir hatten, nun ein wenig einfacher zu verstehen." Die Lotus-Führungsspitze hielt sich angesichts der Schwierigkeiten bedeckt, doch es könne bis zum Europa-Auftakt in Spanien dauern, bis das Auto wirklich sein volles Potenzial entfalten kann.

Keine großen Probleme?

"Wenn man diese Probleme von Grund auf entschlüsselt, sieht man, dass sie nicht riesig und leicht zu beheben sind", sagte Maldonado. "Während der Tests und dem ersten Rennen hat das aber sehr viel Zeit verschlungen." Größte Baustelle am Doppelnasen-Auto: das Verständnis von Renaults Power Unit, in Melbourne fielen beide E22 dem ERS-K (Energy Recovery System: Kinetic) zum Opfer.

"Es gibt noch einiges am Auto zu erkunden", ließ sich Romain Grosjean entlocken. "Ich bin sicher, dass jeder hart gearbeitet hat. Hoffentlich macht sich das bezahlt und unsere Performance wird wieder besser." Lotus backt vor dem zweiten Rennen des Jahres kleine Brötchen - Hauptsache die Zielflagge sehen, lautet die Devise. Maldonado markierte zumindest ein wenig den Optimisten: "Wenn wir das Rennen beenden, befinden wir uns in einer ordentlichen Position, um gute Plätze kämpfen zu können."

Wundertüte E22

Allerdings benötige es noch etwas Zeit, um die Power des E22 in seiner Gänze zu verstehen. Deshalb lehnte sich der Venezolaner auch nicht sehr weit aus dem Fenster in Sachen Konkurrenzfähigkeit. Was das Auto wirklich leisten kann wenn die Motorenprobleme erst einmal ausgeräumt sind, steht völlig in den Sternen. Wundertüte E22!

"Das ist wirklich schwer zu sagen, weil alles neu für uns ist", bestätigte Maldonado. "Wir benötigen noch etwas Zeit, um das Potenzial zu erkunden. Das Gefühl ist nicht schlecht, aber wir brauchen mehr Zeit auf der Strecke, um zu den anderen Autos aufzuholen. Zu Beginn der Saison wird es hart, aber in der Formel 1 ändern sich die Dinge schnell. Das Team ist gut darin, zu reagieren und hoffentlich wird dieses Rennen viel besser für uns."