Das Jahr 2014 ist bisher fest in silberner Hand. Seit den Testfahrten in Jerez scheint Mercedes AMG der Konkurrenz stets mindestens einen Schritt voraus - eine Tatsache, die sich vor allem beim Saisonauftakt in Melbourne noch einmal verfestigte. Lewis Hamilton sicherte sich scheinbar spielend leicht die Pole Position, nur ein Fahrfehler Rosbergs verhinderte eine komplett silbernen erste Startreihe. Im Rennen fiel Hamilton nach technischem Defekt zwar unglücklich bereits zu Beginn aus, Teamkollege Rosberg gewann das Rennen jedoch mit beeindruckender Dominanz.

Wenig bis gar nichts bei dieser Triumphfahrt deutete darauf hin, dass Mercedes in naher Zukunft etwas von seiner Dominanz einbüßen könnte. Viele waren sogar der Meinung, Rosberg habe das Rennen nur kontrolliert. Das Limit des F1W05 sei noch nicht annähernd angekratzt gewesen. Mercedes-Designer Aldo Costa sieht das anders - und drückt etwas auf die Euphoriebremse. "Ich denke nicht, dass wir über eine Dominanz unsererseits reden können", gibt sich der Italiener bescheiden. "Wir haben ja beispielsweise gesehen, wie schnell Red Bull einen großen Schritt nach vorne gemacht hat. In der Formel 1 kann es sehr schnell große Schwankungen geben und auch andere Teams sind zu großen Sprüngen in der Lage."

Costa, der Ende 2011 von Ferrari zu Mercedes wechselte glaubt, dass bereits in einigen Wochen ein gänzlich anderes Bild im Feld vorherrschen könnte. "In nur ein paar Grand Prix könnte bereits alles anders sein. Ich sage nicht, dass es so kommt, ich will es aber auch nicht ausschließen." Dass sein Team aber weiterhin gute Aussichten hat, liege vor allem an der extrem starken Power Unit der 'Sternen-Truppe'. "In der neuen Formel 1 ist der Antriebsstrang derzeit wohl das wichtigste Element, wir haben aber sicher nicht die 50 PS Vorsprung vor Ferrari und Renault, wie ich schon mehrfach gehört habe. Wir haben sicher keinen derart großen Vorsprung."

Dass Red Bull und auch Motorenlieferant Renault die letzten vier Jahre dominiert hatten, sei dabei ein deutlicher Indikator für das Potential und die Leistungsfähigkeit dieser Kombiantion. "Seit die Teams über GPS-Daten verfügen, können wir ja quasi auch sehen, was die Konkurrenz genau macht. Und wir haben gesehen, dass vor allem der Renault-Motor bei voller Leistung unglaublich stark ist. Ich denke momentan besteht das Problem, dass sie diese Leistung nicht dauerhaft abrufen können, aber auch dieses Problem werden sie lösen. Dann sind sie mit Sicherheit wieder ganz oben dabei."