War es für Sie in ihrer neuen Rolle eine interessante Woche?
Federico Gastaldi: Es wäre richtig, zu sagen, dass der Saisonbeginn für alle ein harter Weckruf war. Ich wusste, dass es nicht einfach werden würde und ich bin lange genug in der Formel 1, um zu verstehen, was auf uns zukommt. Es war vor allem frustrierend, zu sehen, dass das Team so hart arbeitete; alle haben die gesamte Nacht gearbeitet, aber ohne großartige Ergebnisse auf der Strecke, die das gezeigt hätten. Als ich mir das Rennen am Sonntag angesehen habe, hatte ich das Gefühl, dass wir unseren ersten wirklichen Test absolviert haben, denn die zwei Wochen in Bahrain waren für alle eine sehr frustrierende Erfahrung. Das Melbourne-Rennen war das erste Mal, dass wir es geschafft haben, mit beiden Autos konstante Runden zu drehen, denn die Freien Trainings waren schwierig. Es war also sehr hart, wenn man all die harte Arbeit bedenkt, die jeder geleistet hat, um es auf die Reihe zu bekommen.

Wie können Sie mit ihrer Erfahrung das Team unterstützen?
Federico Gastaldi: Es ist wahr, dass ich seit vielen Jahren in der Formel 1 bin und verschiedene Rollen innehatte. Ich bin seit den Benetton-Tagen beim 'Team Enstone' und es gibt viele Menschen aus dieser Zeit, die noch beim Team sind, was zeigt, dass es eine solide Basis hat. Ich fühle mich sehr als Teil des Teams und mein Ziel ist, das abzuliefern, was es in Bezug auf die Resultate auf der Strecke verdient. Das ist hier mein Hauptziel. Ich werde weiterhin in die Entwicklung des Geschäfts und die Suche nach neuen Partnern und Inverstoren einbezogen sein.

Mein anderes Hauptziel ist, zu versuchen, all die verschiedenen Elemente, was all die talentierten Menschen in unserem Team angeht, zusammenzubringen und sicherzustellen, dass wir unsere Leistung abliefern können. Natürlich liegt das nicht nur bei uns - Renault Sport F1 spielt eine große Rolle in diesem Rahmen, also geht es darum, zusammenzuarbeiten, um das bestmögliche Ergebnis zu sichern. Ich weiß, dass dieses Team das beste im Paddock ist, daran besteht bei mir kein Zweifel. Wir haben mit das engagierteste und erfahrenste Personal und sie alle haben eine Siegermentalität.

Wie nimmst du Romain dieses Jahr bislang war und wie ist er mit der schwierigen Situation umgegangen?
Federico Gastaldi: Romain ist in den letzten Jahren viel reifer geworden. Seine Herangehensweise ans Team ist sehr positiv; er versteht, dass wir uns alle viel Mühe geben, so wie er sich im Cockpit viel Mühe gibt. Natürlich ist er wie wir alle frustriert. Dennoch ist er zupackend und will verstehen, was von seiner Seite nötig ist, damit wir uns in die richtige Richtung voran bewegen. Australien war für ihn sehr hart, mit schwierigen Freien Trainings und einem katastrophalen Qualifying. Das Rennen war, was es eben war, im Großen und Ganzen ein Test, aber letztlich ist er sehr positiv gestimmt - er weiß, dass das ein gutes Team ist, das großartige Autos abliefern und Rennen gewinnen kann.

Wie lebt sich Pastor ein?
Federico Gastaldi: Für Pastor ist alles neu, aber seine Herangehensweise war extrem positiv. Seine Arbeitsethik ist sehr seriös und er arbeitet hart. Natürlich fühlt er sich wie Romain frustriert. Ich denke, das ist natürlich! Romain ist schon länger hier und Pastor hat aufgepasst, was er tut und wie am Wochenende gearbeitet wird. Pastor ist sehr konstruktiv und Daumen hoch dafür, dass er in einer momentan schwierigen Situation sein Maximum gegeben hat.

Erzählen Sie uns vom Plan für Malaysia - wie lautet das realistische Ziel?
Federico Gastaldi: Weiter zu lernen. Ich würde schneller tanzen als die Musik, wenn ich etwas anderes sagen würde! Wir müssen weiter lernen und wenn alles so läuft, wie wir es erwarten, in Zusammenarbeit mit Renault Sport F1, dann werden wir in einer Position sein, für Bahrain und wenn die Meisterschaft im Mai nach Europa zurückkehrt Fortschritte zu machen.

Was würden Sie all den Zweiflern sagen?
Federico Gastaldi: Ich würde sagen: Wartet ab und schaut, was wir wirklich mit dem E22 erreichen können! Wenn man es logisch betrachtet, ist Renault Sport F1 der amtierende Weltmeister-Motorenpartner. Also wie ist es möglich, von jetzt an nichts zu erreichen? Sie werden uns allen das richtige Paket liefern, das es dem Lotus F1 Team erlauben wird, wieder an der Spitze zu sein. Wir sind ein kleineres Team - wir sind nicht Mercedes oder Ferrari oder McLaren - aber wir haben eine reine Rennsportmentalität. Dieses Team ist schon lange hier und wir haben hier Menschen aus den glorreichen Tagen, die die Philosophie und den Ethos der berühmten Mentalität und Leidenschaft des Teams weitergegeben haben. Wir sind bereit zu kämpfen!