Was wird die größte Herausforderung in Sepang?
Romain Grosjean: Die ersten Herausforderungen werden die Hitze, die Luftfeuchtigkeit und für gewöhnlich Regenschauer um vier Uhr nachmittags sein. Für uns als Team gilt es, nach vorne zu gehen und uns zu verbessern. Das Rennen in Melbourne war allem voran ein guter und langer Test. Für die Jungs war es nicht einfach, aber ich war glücklich, dass wir so viele Runden geschafft haben. Das Ziel ist, in Sepang ein unkompliziertes Wochenende zu haben. Dazu gehört, den Plan in den Freien Trainings ordentlich abzuarbeiten und die Vorteile mit ins Qualifying und ins Rennen zu nehmen. Sepang ist einer meiner Lieblingskurse und ich freue mich darauf.

Am Rennsonntag in Australien habt ihr einen Schritt nach vorne gemacht. Gibt dir das Vertrauen, dass weitere Fortschritte folgen werden?
Romain Grosjean: Jedes Mal, wenn wir ein Problem lösen, machen wir große Fortschritte - sei es mit dem Setup, dem Motor oder einem anderen Entwicklungsteil. Im Moment sind wir gierig. Wir wollen große Fortschritte wie in Australien machen - nicht nur ein oder zwei Zehntel, sondern große Zeitbrocken. Natürlich muss auch die Zuverlässigkeit besser werden. Wir werden das priorisieren und so hart wie möglich arbeiten, um das zu erreichen. Auch die Mechaniker hatten nach Australien definitiv eine Pause verdient. Sie haben am Wochenende unzählige Stunden gearbeitet und immer noch die mitunter schnellsten Boxenstopps im Rennen erledigt. Die Jungs waren exzellent und mit dieser Arbeitseinstellung sehe ich keinen Grund, warum wir das Auto nicht bald im Griff haben sollten und das große Potenzial ausschöpfen können.

Romain Grosjean blickt positiv auf Australien zurück, Foto: Sutton
Romain Grosjean blickt positiv auf Australien zurück, Foto: Sutton

Wie würdest du das Fahrgefühl in einem Grand Prix nach all den technischen Änderungen beurteilen?
Romain Grosjean: Um ehrlich zu sein, ist es nicht mehr so schön wie zuvor. In Bezug auf die Energie-Rückgewinnung gibt es eine Menge zu handhaben und zu optimieren. Du kannst nicht den Großteil des Rennens mit 90 Prozent fahren, wie das vorher der Fall war - manchmal sind es jetzt nur noch 30 Prozent. Wir müssen uns einfach daran gewöhnen. Wenn du gewinnst, liebst du es, ansonsten tust du es nicht. Im Moment ist es etwas frustrierend als Fahrer, aber so sind die Regeln. Wir müssen das Beste daraus machen und uns anpassen.

In Australien gab es das ein oder andere Drama zu sehen. Wie wird die Saison deiner Meinung nach weitergehen?
Romain Grosjean: Es wird für niemanden einfach. Wir haben einige Favoriten rausfliegen oder mit Problemen kämpfen sehen. Andere wie wir erwarteten nicht, einen derartigen Eindruck zu hinterlassen. Im Moment ist es etwas unvorhersehbar und noch immer nicht einfach zu sagen, wer letztlich wo steht. Mercedes sieht gut aus, genau wie McLaren. Unsere Aufgabe ist es, nach vorne zu kommen und uns unter sie zu mischen.

Was hast du in Australien gelernt
Romain Grosjean: Abgesehen von unserem frühen Aus war der Australien GP positiv. Wir haben in 44 Runden mehr über das Auto gelernt als während der gesamten Wintertestfahrten. Das Team hat so viel gearbeitet und jede Veränderung ging in die richtige Richtung. Im Rennen sah es so gut aus und dann hatten wir das gleiche Problem wie Pastor. Aber zumindest gibt es keine Fragezeichen zur Ursache und wir arbeiten gemeinsam mit Renault, um das Problem zu lösen. Insgesamt sind wir mit dem Chassis, der Aerodynamik-Balance mit unterschiedlichen Spritladungen, der Fahrbarkeit des Motors und der Benzin-Einsparung glücklich. Natürlich gibt es noch Arbeit mit dem Energie-Management und der -Rück-gewinnung, aber Renault reagiert darauf. Von unserer Seite aus wissen wir mehr über das Setup und in welche Richtungen wir es verbessern können. Auch das Bremsen ist beispielsweise nicht perfekt, aber das hat auch mit den Reifen zu tun. Die neuen Reifen sind wirklich hart und ihre Handhabung hat sich verändert. Wir bekommen jetzt noch nicht das Maximum aus ihnen heraus - aber das werden wir noch. Es gibt noch etliche Bereiche, in denen wir spielen müssen, aber wir haben für Malaysia ein klares Basis-Setup.