Daniel, wie bewertest du dein erstes Rennen für Red Bull?
Daniel Ricciardo: Das war definitiv ein guter Grand Prix für mich. Es war toll, nach solch einem kniffligen Qualifying aus der ersten Reihe zu starten. Beim Start blieb ich cool und hatte eine gute Fahrt auf dem Weg zu Kurve 1. platz zwei konnte ich verteidigen. Von da an konnte ich mein Rennen fahren und hatte mein Schicksal in der eigenen Hand. Der Mercedes hatte offensichtlich die bessere Pace - Platz zwei war für mich das Maximum und ich war sehr froh, dass ich das Ergebnis erzielen konnte. Als ich die Ziellinie überquerte und die Zuschauer aufsprangen und applaudierten... das war schon etwas ganz Besonderes. So hatte ich mir das gar nicht vorgestellt.

Es sah aus, als ob du die Podiumszeremonie genossen hättest.
Daniel Ricciardo: Ich weiß nicht, ob 'Genießen' das richtige Wort dafür ist. Es fühlte sich alles ziemlich surreal an, auch als Alan Jones die Interviews auf dem Podium geführt hat. Ein unglaublicher Moment und etwas, das ich so schnell nicht vergessen werde.

Aber danach...
Daniel Ricciardo: Ja, das hat den eigentlich brillanten Tag ein bisschen runtergezogen. So hatte ich mir nicht vorgestellt, mein erstes F1-Podium zu feiern. Ich bin trotzdem raus und habe mich mit ein paar Freunden getroffen. Ich kann aber sagen, dass meine Stimmung nicht so ausgelassen war wie sie es hätte sein können.

Welche positiven Eindrücke nimmst du aus Melbourne mit?
Daniel Ricciardo: Eigentlich war das Meiste positiv: Ich habe gute Arbeit im Auto geleistet und stand auf dem Podium - so etwas nimmt dir niemand weg. Wie es weitergeht, liegt nicht in meiner Macht. Aber um ehrlich zu sein: Lieber so, als wenn ich das Rennen wegen eines mechanischen Problems hätte aufgeben müssen. Da ist mir ein Podium mit anschließender Disqualifikation immer viel lieber.

Wie geht es jetzt weiter?
Daniel Ricciardo: Nach dem Rennen im Albert Park bin ich hungrig auf weitere Podien. Ich glaube, dass wir eine gute Chance haben, das auch zu schaffen. Unsere Arbeit während des Winters zielte mehr auf Haltbarkeit statt auf Performance ab. Erst in Melbourne haben wir damit begonnen, am Setup des Autos zu arbeiten. Wir waren vom RB10 überrascht: Im Trockenen war er ziemlich konkurrenzfähig und im Nassen so richtig. Es wird noch viel besser, wenn wir in den kommenden paar Rennen ans Laufen kommen und zu den Teams aufholen, die vor der Saison mehr Kilometer gesammelt haben.

Für wie konkurrenzfähig hältst du den RB10?
Daniel Ricciardo: Im Moment kämpfen wir um den Platz des zweitbesten Teams. Natürlich ist das nicht, was wir wollen. Im Vergleich zu ein paar Wochen vorher übertrifft es unsere Erwartungen allerdings. Wenn wir das Setup des Autos richtig im Griff haben, können wir die Lücke zu Mercedes schließen. Natürlich werden die sich auch verbessern, aber ich denke, dass wir in einer guten Position sind, größere Fortschritte zu machen.