Die Uhr tickte. Lewis Hamilton saß in seinem Mercedes und blickte von der Pole Position konzentriert auf die Ampel. Es war angerichtet. Bestzeit im zweiten Freien Training, Bestzeit im Qualifying und beste Aussichten auf seinen zweiten Sieg in Australien. Nach wenigen Metern aber schon der erste Rückschlag. "Mein Start fühlte sich nicht gerade großartig an und ich hatte deutlich weniger Power als normal beim Losfahren", schilderte der Brite, der gleich Plätze einbüßte.

Sofort erkannte der Mercedes-Pilot, dass etwas nicht stimmte. Kurze Zeit später sollte sich sein dumpfes Bauchgefühl bestätigen. "Lewis, komm an die Box, wir müssen das Rennen beenden", tönte es über den Funk. Die Fehlzündung eines Zylinders des Motors wurde als Grund herausgefunden und die Sicherheit ging vor. Für die gesamte Saison dürfen nur noch fünf Aggregate straffrei verwendet werden und daher ging bei Mercedes die Sicherheit vor.

Hoffnung auf Zylinder-Rückkehr

Langsam fuhr der Weltmeister von 2008 an die Box und löste widerwillig sein Lenkrad, um auszusteigen. "Ich bin natürlich enttäuscht über mein Rennen", zeigte sich Hamilton frustriert. "Das war Pech, aber so ist der Rennsport manchmal. Wir werden uns davon nicht unterkriegen lassen." Dass etwas nicht passt, bemerkte der Brite bereits auf dem Weg in die Startaufstellung. Als er nach seinem schwierigen Start reihenweise überholt und nach hinten durchgereicht wurde, war das Ausmaß endgültig klar.

"Lewis hatte von Anfang an einen Zylinder weniger. Das gab es nie während der Tests und wir müssen das nun untersuchen", erklärte Niki Lauda. Zuerst bestand noch Hoffnung, dass der Zylinder seine Arbeit wieder aufnehmen würde, doch alles Warten half nichts. "Wir haben uns klar einen Doppelsieg vorgenommen und müssen nun schnell herausfinden, was kaputtgegangen ist."

Positive Aspekte

Nach seinen starken Auftritten hatte sich Hamilton für das erste Rennen natürlich einen anderen Ausgang gewünscht. "Lewis war traurig und ich musste kurz mit ihm sprechen. Aber die Saison ist noch lang und Mercedes steht gut da", gab es aufbauende Worte von Lauda.

Genau aus dieser Erkenntnis zieht Hamilton nun seine Motivation, wenn es nach Malaysia geht. "Wir haben ein großartiges Auto und einen großartigen Motor und unsere Pace war wirklich stark, wie Nico heute gezeigt hat", suchte der Brite Trost in der Konkurrenzfähigkeit seines Boliden. "Wir waren an der Spitze und sehr konkurrenzfähig - jetzt werden wir daraus lernen und zurückschlagen."