Platz vier im ersten Qualifying der Karriere - so gut hatte sich ein Rookie in der Formel 1 zuletzt 2007 geschlagen. Was damals in Melbourne Lews Hamilton gelang, wiederholte am Samstag Kevin Magnussen. "Ich bin sehr zufrieden, denn ich habe nicht gewusst, was ich erwarten kann", strahlte der junge Däne nach dem turbulenten Qualifikationstraining zum Australien GP. "Die nassen Bedingungen haben alles etwas durcheinander gewürfelt. So ein Qualifying habe ich noch nie erlebt, es war sehr schwierig."

Magnussen behielt bei den wechselnden Bedingungen aber einen klaren Kopf und konnte schon in Q2 seinen erfahrenen Teamkollegen Jenson Button ausstechen, dem er in diesem Abschnitt über eine Sekunde aufbrummte und als einziger McLaren-Pilot Q3 erreichte. Zuvor hatte Magnussen bereits in Q1 mit Rang zwei aufgezeigt. "Hier konnte jedem alles passieren und ich weiß nicht, was bei Jenson los war. Er ist gut und mein Vergleichswert, denn er ist 14 Jahre dabei", gab sich der Däne als perfekter Teamplayer.

Strahlender Einstand

Im Hinblick auf seine eigene Leistung blieb er bescheiden. "Ich bin Vierter - mehr hätte ich mir nicht wünschen können", so Magnussen. Auf die ersten drei Ränge fehlten am Ende aber über 1.2 Sekunden, weshalb der Däne vorerst nicht von einem Podiumsplatz - wie er Hamilton beim Debüt 2007 gelang - träumen mag. "Ich sage nicht, dass ich das Podium ins Visier nehme. Dazu brauche ich einen guten Tag, aber ich werde mein Bestes geben. Es wäre zwar traumhaft, aber wir haben im Trockenen dazu im Moment nicht die nötige Pace. Im Nassen schaut das anders aus, deshalb hoffe ich auf Regen."

Magnussen überzeugte, Foto: Sutton
Magnussen überzeugte, Foto: Sutton

Das Ziel ist aber klar: "Morgen wollen wir Punkte holen, dafür sind wir hier und ich freue mich auf mein erstes Rennen in der Formel 1." Sollte er zumindest den zehnten Platz erreichen, hätte Kevin bereits den Familienrekord von Papa Jan eingestellt, der im letzten seiner 25 Rennen (allerdings unter anderem Punktesystem) seinen einzigen WM-Zähler erobern konnte. Startplatz vier ist für dieses Unterfangen ein guter Grundstein, weshalb Magnussen nach Quali-Ende auch über das ganze Gesicht strahlte.

"Unser Auto ist wirklich gut und ich werde morgen einfach rausfahren und es genießen. Ich bin ohne große Erwartungen hierher gekommen, wollte nur mein Bestes geben und sehen, wo das hinführt. Ich weiß aber, was ich kann", gibt sich Magnussen selbstsicher. Gelingt ihm nach dem guten Qualifying-Debüt auch ein starkes erstes Rennen, kann der Däne beweisen, dass die Vorschusslorbeeren gerechtfertigt waren.