Für viele war Ferrari vielleicht die Überraschung des Freitags. Während die Scuderia bei den Wintertests zwar ordentlich, aber nicht besonders schnell aussah, konnte Fernando Alonso im ersten Freien Training sogar die Bestzeit markieren. Mit 1:31.840 Minuten war die Zeit aber noch nicht besonders repräsentativ. Erst als dann im zweiten Training die weicheren Reifen montiert wurden, ließ sich eine grobe Rangordnung ablesen.

Und auch diese sieht für Alonso besser aus als gedacht. Mit einer halben Sekunde Rückstand auf den tagesschnellsten Hamilton reihte sich der Spanier auf Rang drei ein. Trotzdem möchte Alonso noch nichts in diese positiven Zeichen interpretieren: "Es ist noch unmöglich, einen genaueren Anhaltspunkt über die Konkurrenzfähigkeit zu haben. Denn wie immer sagt der Freitag noch nicht viel aus", so Alonso.

Räikkönen kämpft gegen Defekte

Was sich allerdings nicht abstreiten lässt: Alonso absolvierte 48 Runden ohne größere Probleme. Teamkollege Räikkönen kann nicht von einem problemlosen Saisonauftakt sprechen: "Das war ein ziemlich fordernder Tag. Obwohl wir unser komplettes Programm abspulen konnten, war er nicht frei von Problemen. In der ersten Session haben wir ein wenig Zeit verloren, aber das hat uns nicht davon abgehalten genügend Daten zu sammeln."

Auch in der zweiten Session lief es für den Iceman nicht wie geschmiert. Bei einer Startübung musste er seinen Ferrari abstellen. Da es sich nur um einen defekten Sensor handelte, konnte Räikkönen sein Programm bald wieder aufnehmen. Am Ende fiel der Vergleich mit Alonso aber eindeutig aus: Acht Zehntel fehlten dem Finnen, damit reichte es nur zu Platz sieben.

Noch viel Arbeit für Ferrari

Teamchef Stefano Domenicali legt deshalb viel Wert darauf, die Probleme beim Finnen auszumerzen. "Wir müssen diese Dinge - nicht nur bei Kimi - lösen, und zwar sehr schnell", betonte er. Die Konkurrenz sei sehr stark und Ferrari stehe nur sehr wenig Zeit zur Fehlerbehebung zur Verfügung. "Der Fahrer ist sicher nicht das Problem. Ich bin überzeugt, dass beide Fahrer die Situation bestmöglich lösen, aber es gibt noch viel zu tun."

Bei der Mythosmarke stand am Vormittag vor allem das Fahrzeug-Setup auf der To-Do-Liste. "Wir haben uns speziell auf die Balance während des Bremsens und das Fahrgefühl konzentriert", erklärte Pat Fry. Am Nachmittag wechselten die Präferenzen: "Wir haben die weicheren Reifen getestet und ein Programm mit einigen Longruns gefahren." Laut Ferrari ist der Unterschied zwischen den zwei Mischungen sehr groß: Zwei Sekunden sollen zwischen Soft und Medium liegen.