Wer hatte eigentlich die schlechteste Saisonvorbereitung: Lotus oder Red Bull? Das Desaster-Duell kann vermutlich Lotus für sich entscheiden, schließlich war die Truppe von Neu-Teamchef Gerard Lopez in Jerez nicht einmal anwesend. In Bahrain lief es dann nicht viel besser. Die ernste Lage ist Lopez durchaus bewusst: "Wir unterschätzen die Herausforderung auf keinen Fall und wir wissen, woher die schnellen Verbesserungen kommen müssen", so Lopez.

Was Lopez meint, ist klar: Renault hinkt bei der Power Unit stark hinterher. An der Leistungsfähigkeit des eigenen Boliden gibt es hingegen keine Zweifel: "Unser Team in Enstone arbeitet schon seit über zwei Jahren am E22 und wir wissen, dass das wahre Potential dieses Autos noch nicht gezeigt wurde." Um das zeigen zu können, sei das gesamte Team sogar 'ultra-fokussiert'.

"Wir werden nichts unversucht lassen, was in unserer Macht steht, um die Performance auf allen Ebenen zu verbessern. Wir spüren den Druck, jetzt etwas leisten zu müssen", gab sich Lopez weiter kämpferisch. Er ist sich sicher, dass dieser Druck auch bei Renault angekommen ist. Aber die Erwartungen der gesamten Renault-Familie, inklusive aller Renault-Teams und auch Konzernpartnern würden die Arbeiten nicht hindern, sondern sogar vorantreiben.

Unterstützung für Renault

Sorgenkind Power Unit, Foto: Renault Sport F1
Sorgenkind Power Unit, Foto: Renault Sport F1

So führt Lotus quasi einen Zwei-Fronten-Krieg: Auf der einen Seite muss der E22 so weiterentwickelt werden, dass auf Chassis-Seite keine Defizite vorhanden sind, auf der anderen Seite will Lotus Renault unter die Arme greifen. Der Gegner lautet Mercedes. "Es ist kein Geheimnis, dass wir mit Mercedes einem Ressourcen-technisch sehr gut aufgestellten Rivalen gegenüberstehen, der mit seinen Power Units für die Saison 2014 einen beträchtlichen Aufwand betrieben hat."

Wie Red Bull verspricht auch Lotus Renault vollste Unterstützung: "Wir machen alles, was wir können, um Renault zu helfen, diesem starken Gegner eine Antwort liefern zu können. Dazu stellen wir ihnen unsere Ressourcen zur Verfügung. Die Latte wurde höher gelegt und wir müssen reagieren", appellierte Lopez noch einmal.