Das letzte Jahr der einstigen 'Traumehe' McLaren und Mercedes soll den Chrompfeilen noch einmal Flügel verleihen. Mit der stärksten Power Unit im Feld und dem schnellen Fahrerduo Jenson Button und Kevin Magnussen ausgestattet, peilt der britische Traditionsrennstall nach über einjähriger Abstinenz mindestens die Rückkehr auf die Podien der Formel 1 an. Unter der Führung des 'personifizierten Erfolgsgaranten' Ron Dennis wird sich McLaren allerdings realistisch betrachtet nur mit Siegen und einem handfesten WM-Kampf zufrieden geben.

Sollten die Ergebnisse der zwölf Testtage in Jerez und Bahrain aussagekräftig sein, darf sich McLaren bereits in Melbourne berechtigte Hoffnung auf einen Angriff ganz vorne machen. Sowohl bei Longruns als auch bei schnellen Rundenzeiten präsentierten sich sowohl Jenson Button als auch Kevin Magnussen meist in der Spitzengruppe. Vor allem Rookie Magnussen überzeugte umgehend mit schnellen und fehlerfreien Performances und scheint auf dem besten Weg, sich in der Formel 1 zu etablieren. Etwaige Probleme am MP4-29 wurden zudem stets schnell und effektiv behoben, sodass die Chrompfeile die Tests ohne namhafte verbliebene Defizite abschlossen.

McLaren: Melbourne Bilanz

McLaren in Melbourne: Die australische Metropole war in den vergangenen zwei Jahrzehnten ein erfolgreiches Terrain für McLaren. Dort feierte das Team 1997 den ersten Sieg mit Mercedes-Motoren, insgesamt stand sechs Mal im Albert Park ein McLaren-Pilot ganz oben auf dem Podest. Je zwei Triumphe steuerten Mika Häkkinen und David Coulthard bei, einmal gewannen Jenson Button und Lewis Hamilton.

Jenson Button in Melbourne: Der Brite feierte beim Australien GP bereits drei Siege, den letzten vor zwei Jahren. Dabei hatte Button zu Beginn seiner Karriere kein gutes Verhältnis zu Melbourne, denn bei seinem Debüt schied er ebenso aus wie in den zwei folgenden Jahren, wobei er 2001 zumindest noch als 14. gewertet wurde. Ein ähnliches Schicksal ereilte ihn weitere drei Male, womit nur acht Zielankünfte zu Buche stehen. Im Vorjahr reichte es für Button lediglich zu einem enttäuschenden neunten Platz.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: McLaren ist nach Mercedes und neben Williams wohl das heißeste Eisen beim Saisonauftakt down under. Natürlich ist es momentan nur schwer möglich, Vorhersagen mit Substanz zu treffen - allerdings täuscht ein erster Eindruck selten, vor allem nach derart starken Auftritten wie die der McLarens bei den Testeinsätzen. Mit Jenson Button und Kevin Magnussen verfügt das Team über die passende Fahrermischung für die neuformulierten Ansprüche Ron Dennis'. Der coole, abgebrühte, erfahrene und effektive Ex-Weltmeister Button trifft auf den superschnellen, hochtalentierten Racer Magnussen. Mit Eric Boullier als neuem Teamchef scheint die Basis für eine erfolgreiche Saison gelegt. Ein Podium in Australien liegt durchaus im Bereich des Möglichen. (Samy Abdel Aal).