Der Formel 1 WM-Auftakt in Melbourne rückt immer näher, und wie immer werden auch dieses Jahr hunderttausende Menschen live vor Ort und Millionen an den Fernsehschirmen das Geschehen verfolgen. Ein Grand Prix, der für viele Formel-1-Verrückte schon fast einem kulturellen Highlight gleichkommt: Immerhin handelt es sich um den Saisonauftakt, da lohnt es sich auch für nicht eingefleischte Fans, die Nacht zum Tag zu machen und endlich wieder die Boliden in Aktion zu sehen.

Sightseeing/Entertainment

Im Albert Park geht es nicht nur auf der Strecke rund, Foto: Sutton
Im Albert Park geht es nicht nur auf der Strecke rund, Foto: Sutton

Kulinarisch bietet Melbourne alles - wer gerne etwas Neues ausprobiert, sollte sich Känguru-Steak nicht entgehen lassen ... superzart und absolut lecker, auch wenn die kleinere Variante dieser boxenden Australier durchaus richtig süß aussieht. Allerdings sind viele Leute nach wie vor der Meinung, sie als australische Rattengattung zu bezeichnen. Damit meint er aber nur die Wallabies, die kleinen Kängurus. Die großen, gut über zwei Meter großen Brüder des Wallabies kann man nun wirklich nicht mehr als süß bezeichnen!

Auch Alligator-Burger ist nicht schlecht, schmeckt ein bisschen wie Hühnerfleisch und man hat beim Gedanken an die Tiere nicht so ein schlechtes Gewissen im Gegensatz zu besagtem Känguru. Ganz lecker schmeckt auch Kollege Emu – aber den kennt man ja auch in Deutschland inzwischen als Steak. Wer elegant dinieren will, sollte zu Walters Wine Bar gehen, das Ferrari-Team speist gerne in Chinatown, im Flower Drum (17 Market Lane). Die meisten Teams steigen in den Top Hotels wie Hyatt, Sheraton und Hilton ab. Das Crowne Casino ist riesig - da kann man sich fast verlaufen. Und im Stokehouse in St. Kilda kann man die ganze Woche über Formel 1 Leute antreffen.

Die Lage am Strand ist wunderschön, das Essen klasse und die Atmosphäre ebenfalls. Ein Erlebnis ist ein Besuch im Melbourne Aquarium! Wer Mantarochen liebt, kommt hier voll auf seine Kosten und kann man in einem Tunnel unter ihnen hindurchspazieren. Ganz Mutige können hier auch mit Haien tauchen. In Torquay, südwestlich von Melbourne ist das Surfworld Museeum, rundherum jede Menge coole Surfshops.

Habitats nicht versäumen

Auch Alonso konnte den Koalas nicht widerstehen, Foto: Hamilton Island
Auch Alonso konnte den Koalas nicht widerstehen, Foto: Hamilton Island

Eines sollte man auf keinen Fall versäumen: einen der "Habitats" (ähnlich unseren Wildparks, nur eben mit typisch australischen Tieren wie Riesen-Kängurus, Wombats, Aligatoren, Emus, kuscheligen Koalabären - und dem Tasmanischen Teufel) zu besuchen. Ein sehr schöner ist auf Churchill Island, direkt neben Phillip Island, etwa eineinhalb Stunden östlich von Melbourne. Dort ist auch das einzigartige Koala Conservation Centre, wo man wirklich hautnah an die putzigen Kerlchen (die ausgewachsen richtige Kerle sind) heran - ein unvergesslicher Anblick.

Auf Phillip Island ist außerdem nicht nur die bekannte Motorradrennstrecke, sondern auch Penguin Island, ein Pinguinreservat. Jeden Abend kommen bei der "Penguin Parade" Hunderte der kleinen "Frackträger" aus dem Wasser, laufen über den Strand und verschwinden in den Dünen. Ein unglaubliches Erlebnis. Tipp: rechtzeitig da sein und einen guten Platz auf den Tribünen am Strand sichern. Noch besser aber ist die "private tour": in kleinen Gruppen wird man auf eine andere Seite der Insel geführt, sitzt mit Decken und Nachtsichtgeräten auf einer kleinen Düne und sieht die Pinguine wirklich in greifbarer Nähe direkt vor sich in Scharen vorbei watscheln.

Typische Aussie-Barbies

Photographieren mit Blitz ist natürlich verboten - man will die Kerlchen ja schließlich nicht verschrecken - das Erlebnis jedoch bleibt unvergessen. Klasse sind auch typische Aussie-Barbies mit, für den Europäer ungewöhnlich, aber in Australien typische Kopfbedeckung: Schlapphüte mit an Schnüren baumelnden Weinkorken. Das ist auch bei weitem nicht die einzige nette "Eigenart" der Aussies: sie haben teilweise auch ihr eigenes Englisch entwickelt. "No Worries" (von "bitte, gern geschehen" über "alles cool, Mann" zu "ich schaff das schon, lass mich in Ruhe" wohl in alles übersetzbar) kennt man ja auch bei uns inzwischen.

"Fair Dinkum" heißt soviel wie "genau". "Sheila" ist ein Mädchen oder eine Frau, "roo" ist das Känguru, "Mystery bags" sind Würstchen…aha… Wer Zeit hat, sollte unbedingt die "Great Ocean Road" (westlich von Melbourne) entlang fahren. Bis Adelaide braucht man nicht unbedingt cruisen, doch die "Apostel" (riesige "Felsen" in der Meeresbrandung vor den steilen Klippen der Küste) sind atemberaubend. Und wer nach dem Grand Prix noch einen Badeurlaub dranhängen will: Surfers Paradise an der Gold Coast südlich von Brisbane bietet perfekte Wellen für Anfänger und Könner, und um diese Jahreszeit normalerweise noch schön sommerliches Wetter.

Wer sich etwas wirklich Gutes gönnen will, steigt im Peppers Broadbeach ab - ein Traum. Dort bekommt man sogar einen I-Pad für die Dauer seines Aufenthaltes gestellt. Sensationell ist die Gegend nördlich von Cairns, doch um diese Zeit kann es dort auch mal vier Tage am Stück regnen, da ist der Oktober eher zu empfehlen. Das Great Barrier Riff ist ein fantastisches Tauchgebiet, der Strand von Port Douglas traumhaft und im Mandalay Resort kann man es sich in einem der perfekt eingerichteten und elegant und dennoch gemütlichen Appartements so richtig gut gehen lassen.

Der Pool, vom 4-Mile-Beach nur durch ein kleines Palmenwäldchen voller exotischer Vögel getrennt, ist sogar mit einem "sun-shade" überdeckt, so dass man vor der Sonne geschützt ist. Auch in Port Douglas gibt es ein Habitat das wirklich sehenswert ist, einzigartig: "Breakfast with the birds" - mitten in der riesigen Vogelvoliere ein australisches Frühstücksbuffet. Ich habe die verschiedenen inneraustralischen Fluggesellschaften ausprobiert und muss sagen Virgin Blue hat mir am besten gefallen. Ausgesprochen toller Service, immer pünktliche Flüge, nette Crews und faire Preise.