Die Welt blickt dem Auftakt der Formel 1 in Melbourne mit großer Spannung entgegen. Selten zuvor schwebten so viele Fragezeichen über dem Saisonstart - dem neuen Motorenreglement sei Dank. Doch knapp zwei Wochen vor dem Großen Preis von Australien grätscht Bernie Ecclestone dazwischen und macht sich große Sorgen um 'sein' Projekt Formel 1. "Ich befürchte das Schlimmste", sagte der 83-Jährige mit Blick auf die neue Turbo-Formel und den Sound der aufgeladenen 1,6 Liter-Boliden. "Die Motoren, die wir vorher hatten, waren gut. Und der Wechsel hat definitiv nichts mit Spritsparen und dem ganzen Mist zu tun."

Bernie, der große V8-Fan. Der F1-Zampano blickt den neuen Turbos mit ihrem eigenwilligen Sound äußerst skeptisch entgegen. "Formel 1 ist Unterhaltung, sie muss laut und schnell sein", sagte Ecclestone gegenüber Bild mit aller Deutlichkeit. "Ich habe nie den Sinn darin gesehen, die Motoren aus Energiespargründen zu wechseln. Das ist etwas, was man bei Straßenautos machen kann, aber doch nicht in der Formel 1."

Ecclestones Abscheu vor den Turbos ging so weit, dass er es sich sparte, den vergangenen Testfahrten einen Besuch abzustatten. Dafür wetterte er im Anschluss gehörig über die 2014er Formel 1. "Ich habe mir die Testfahrten nicht angeschaut, weil ich nicht leiden wollte", tönte der Brite. "Und eines steht jetzt schon fest: Der ganze Wechsel kostet einen Riesenberg Geld."

In der Tat wird zwar gern mit der Effizienz der neuen Power Units kokettiert, doch die Entwicklungskosten verschlagen Millionen. Für Ecclestone der falsche Ansatz, auch angesichts der finanziellen Probleme des Sports. "Die Teams sollen sich kleinere Motorhomes anschaffen und keine immer größeren Paläste bauen", forderte er die F1-Teams zum Sparen auf. "Das würde bedeuten, dass zum Transport weniger Trucks benötigt werden. Allein das spart schon mehr Sprit als alle neuen Motoren zusammen."