Da die Rundenzeiten im Verlauf der drei Testfahrten vor dem Saisonbeginn kaum eine Rolle spielten, sind die abgespulten Kilometer der aktuell beste Gradmesser für die Teams. Diese Ansicht vertritt zumindest Stefano Domenicali, der eine erste Einschätzung über das Kräfteverhältnis in der neuen Formel 1 abgab. "Mercedes und Williams scheinen in guter Verfassung zu sein", so Ferraris Teamchef. "Mit dem Ende des letzten Trainings sind wir rund 4.000 Kilometer gefahren, Mercedes knapp 5.000 und Williams mehr oder weniger genauso viel. Das bedeutet, dass sie am Ende des Tages besser für den Start der Saison vorbereitet sind.

Motorsport-Magazin.com hat genau nachgerechnet und Domenicali liegt mit seinen Angaben ziemlich richtig. An den insgesamt zwölf Testtagen in Jerez und Bahrain war Mercedes das fleißigste Team mit 4.972 Kilometern durch Nico Rosberg und Lewis Hamilton. Williams folgt auf der zweiten Position mit 4.893 Kilometern, Platz drei geht an Ferrari mit 4.488 Kilometern auf dem Tacho. Zwar fehlen den Roten rund 500 Kilometer zu Primus Mercedes, doch diesen Umstand wollte Kimi Räikkönen nicht überbewerten. "Die Rundenanzahl muss nicht das wahre Potenzial zeigen, das in einem Auto steckt", so der Finne. "Es wird sehr viel geredet, vor allem über die Favoritenrolle von Mercedes, aber ich weiß nicht, was wirklich davon stimmt."

Domenicali ging da schon handfester an die Sache heran und hielt sich an die nackten Zahlen. "Die sind Fakt, also müssen wir das berücksichtigen in dem Wissen, dass vor uns noch eine Menge Arbeit liegt." Laut dem Teamchef stecke im Ferrari noch eine Menge Potenzial, das so schnell wie möglich erschlossen werden müsse. Knapp zwei Wochen bleiben der Truppe aus Maranello nun, um den F14 T auf Touren zu bringen. "Die Punkte, die zu Beginn der Saison vergeben werden, wirken sich sehr schwer aus", war Domenicali überzeugt und wiederholte damit seine Annahme, dass die ersten Rennen entscheidend im Kampf um die Weltmeisterschaft sein werden.