Dritte Testwoche, dritter Testtag, dritte Mercedes-Motor-Bestzeit. Diesmal landete in Bahrain aber kein Force India, sondern Felipe Massa im Williams an der Spitze. Anders als an Tag zwei war auch die Rundenausbeute von Red Bull: Sebastian Vettel schaffte vier Kurven, danach war für ihn Feierabend. So sorgte der vierfache Weltmeister auch für die erste Rot-Phase des Tages. Zwei weitere sollten durch Jules Bianchi und Romain Grosjean folgen. Die größte Rundenanzahl ging aber dennoch an Renault - zum ersten Mal 2014. Marcus Ericsson fuhr im Caterham die meisten Kilometer des Samstags. Motorsport-Magazin.com liefert den Überblick zur Testarbeit der einzelnen Teams.

Williams

Foto: Sutton
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Felipe Massa ist auf Kurs: Mit seiner Zeit von 1:33.258 Minuten brannte er am Samstag die bisher schnellste Zeit der Bahrain-Testfahrten in den Asphalt. Williams konzentrierte sich größtenteils auf die Performance, nachdem die Zuverlässigkeitstests am FW36 nahezu abgeschlossen sind. Mit 99 Runden zählte Massa erneut zu den fleißigsten Piloten auf der Strecke. "Ich bin richtig zufrieden mit dem Auto und habe das Gefühl, dass wir eine gute Balance gefunden haben", strahlte der Brasilianer, der das Auto am Sonntag Valtteri Bottas übergeben wird.

Mercedes

Foto: Sutton
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Für Nico Rosberg startete der Tag in Bahrain nach einem vorsorglichen Motorwechsel etwas verspätet. Damit konzentrierte sich die Arbeit hauptsächlich auf den Nachmittag, wo er Setup-Arbeiten, Long Runs und Qualifying-Simulationen absolvierte. Insgesamt fuhr Rosberg dennoch 103 Runden und landete mit seinem Run auf superweichen Reifen mit einer Zeit von 1:33.484 Minuten auf dem zweiten Gesamtrang. Einziges Problem: die Bedingungen. "Der Wind war sehr stark und wehte in den Kurven Sand auf die Strecke, sodass man plötzlich keinen Grip mehr hatte", schilderte Rosberg, dessen Testphase mit dem Samstag zu Ende ging.

Ferrari

Foto: Sutton
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Nach ein paar Runden hieß es heute für Räikkönen zurück an die Box und warten. Ferrari hatte ein Elektronikproblem entdeckt und musste das Auto auseinandernehmen. Insgesamt reichte es am finalen Testtag des Finnen zu 86 Runden, die eine Rennsimulation sowie einige Shortruns und Boxenstopp-Übungen beinhalteten. "Wir haben durch die Rennsimulation mehr Daten in Sachen Benzin-Verbrauchs-Strategien und Reifenabbau gelernt, obwohl der starke Wind das Fahren deutlich durcheinandergebracht hat", erklärte Räikkönen, dessen persönliche Bestzeit von 1:35.426 Minuten zu Rang drei reichte.

McLaren

Foto: Sutton
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Für Kevin Magnussen startete der Tag am Morgen mit elektronischen Problemen, die einen langen Stopp an der Box zur Folge hatten. Ungeachtet dessen, spulte der Rookie im Verlauf des Tages 88 Runden ab und landete mit seiner schnellsten von 1:35.894 Minuten auf dem vierten Rang. Am Nachmittag bekam Magnussen die Möglichkeit, ein komplettes Rennwochenende - einige Runs auf den weicheren Reifen eingeschlossen - zu simulieren. Dabei wurde die abschließende Rennsimulation nur durch eine Rote Flagge unterbrochen. "Ich fühle mich nicht unwohl, nun in einen Grand Prix zu starten - ich habe das Gefühl, alle Abläufe zu kennen, zu wissen, was wichtig ist und worauf man sich an einem Rennwochenende konzentrieren muss", erklärte der Däne zum Abschluss seiner Testfahrten.

Toro Rosso

Foto: Sutton
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Mit seiner schnellsten (1:36.113 Minuten) von insgesamt 81 Runden landete Daniil Kvyat am Samstag auf dem fünften Rang. Toro Rosso arbeitete an der Aufhängung sowie der Aerodynamik, was Tests mit einem neuen Frontflügel und einigen Long-Runs zum Testen der Kühlung beinhaltete. Vor seinem ersten Rennauftritt in Melbourne bekam Kvyat die Chance, nochmals die Abläufe zu üben und die Medium-, die weiche und die superweiche Reifenmischung zu fahren.

Force India

Foto: Sutton
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Mit 115 Runden schrammte Nico Hülkenberg am Samstag nur knapp am Titel des Rundenkönigs vorbei. Seine schnellste Umrundung des Kurses legte der Deutsche in 1:36.205 Minuten zurück und kam damit auf Rang sechs. Force India war in der Lage, das komplette Testprogramm abzuspulen, was eine Rennsimulation und Analysen verschiedener Setup-Varianten beinhaltete. Gleiches ist für den finalen Tag nochmals geplant.

Marussia

Foto: Sutton
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An seinem letzten Testtag vor dem Saisonstart fuhr Jules Bianchi insgesamt 78 Runden. Am Vormittag konzentrierte sich Marussia primär auf Longruns und testete die Grundlagen wie Bremsenverschleiß, Temperaturen, die Leistung des Benzin-Systems und die Kühltemperaturen. Der Nachmittag begann etwas zögerlich, gegen Ende sammelte Bianchi aber noch Runden mit weniger Sprit und weichen sowie superweichen Reifen. Seine Bestzeit von 1:37.087 Minuten reichte für den siebten Gesamtrang - für Marussia ein positives Ergebnis. "Wir haben ein gutes Grundverständnis für das Auto entwickelt und ich habe ein sehr gutes Gefühl damit", zog Bianchi ein positives Fazit.

Caterham

Foto: Sutton
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Am dritten Tag der finalen Testfahrten ist es der Mannschaft endlich gelungen, die rote Laterne abzugeben. Insgesamt spulte Marcus Ericsson 117 Runden ab und komplettierte am Vormittag beinahe eine komplette Renndistanz ohne jegliche Zuverlässigkeitsprobleme. Damit war er der erste Pilot mit Renault-Motor, der an der Spitze der Rundentabelle landtete. Seinen schnellsten Umlauf des Bahrain International Circuit beendete er mit einer Zeit von 1:38.083 Minuten - auf superweichen Reifen, die für Staunen sorgten. Für Ericsson sind die Testfahrten nach diesem Tag beendet. "Ich bin insgesamt glücklich - sowohl für das Team als auch mich selbst - und ich bin aufgeregter als je zuvor, die Saison in Australien anständig zu starten", zog er ein positives Resümee.

Lotus

Foto: Sutton
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"Das war sicher kein perfekter Tag", musste Romain Grosjean eingestehen. Nach 33 Runden war er nämlich für seinen Lotus bereits wieder beendet. Ein Problem an der Power Unit verhinderte weitere Runden und die geplante Rennsimulation. Mit seiner Zeit von 1:42.166 Minuten bildete Grosjean das Schlusslicht der Piloten, die eine gezeitete Runde absolviert hatten. "Es bedeutet nicht, dass alles verloren ist, oder dass es für uns unmöglich ist, Rennen zu gewinnen, aber wir sind sicherlich hinter unserer Zielvorgabe", resümierte der Franzose.

Sauber

Foto: Sutton
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Für Adrian Sutil hieß es am vorletzten Testtag in Bahrain einfach nur warten. Nach einer Installationsrunde machte der Ferrari-Motor große Probleme und wurde vorsorglich ausgetauscht. Dieser Prozess dauerte deutlich länger als zuerst angenommen und im Laufe des Nachmittags entschied Sauber, den Tag zu beenden, um sich voll auf den finalen Testtag zu konzentrieren. So frustrierend die Wartezeit für Sutil auch war, sie zeigte für ihn einmal mehr auf, wie wichtig die Testfahrten bei der Komplexität der neuen Autos sind. "Mir ist es lieber, wenn diese Fehler hier beim Test auftreten, als am ersten Rennwochenende." Am Sonntagvormittag wird der Deutsche nochmals ins Auto steigen, bevor er am Nachmittag an Teamkollege Esteban Gutierrez übergibt.

Red Bull

Foto: Sutton
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So wollte Sebastian Vettel sein Auto am vorletzten Testtag nicht bewegen. Bei seinem ersten Versuch am Vormittag schaffte es der RB10 vier Kurven weit und blieb dann mit einem Batterie-Problem stehen. Nach langem Warten versuchte es Vettel erneut, doch bereits an der Boxenausfahrt gab sein Arbeitsgerät wieder den Geist auf - diesmal mit mechanischen Problemen. "Was die Zuverlässigkeit angeht, sind wir im Moment nicht gut", machte Vettel kein Geheimnis aus den Schwierigkeiten. "Dafür fahren wir zu wenig. Und wenn wir fahren, geht meist etwas kaputt."