Für Rookie Marcus Ericsson sind die Testfahrten beendet - mit einem Ausrufezeichen. Der Caterham-Pilot ist der erste Fahrer, der an einem Testtag mit seinem Renault-Motor mehr Runden drehte als Teams mit Ferrari- oder Mercedes-Power. Insgesamt spulte der Schwede 117 Umläufe des Bahrain International Circuit ab und strahlte. "Ich bin sehr zufrieden, meine Vorsaisontests mit so vielen Runden angeschlossen zu haben", so Ericsson.

Damit endeten die Testfahrten, wie sie begannen: Mit Hochs und Tiefs. Am Freitag blieb der Schwede mit seinem brennenden Caterham bereits nach 55 Runden liegen, nun schaffte er die kleine Sensation. Schon in der ersten Bahrain-Woche erlebte er mit 98 Runden und darauffolgend lediglich vier ein Wechselbad der Gefühle.

"Der Tag heute verlief exakt nach Plan", freute sich Ericsson nach einer beinahe kompletten Rennsimulation am Samstag. Am Nachmittag dann eine weitere Premiere: Die ersten Runden auf superweichen Reifen und pures Staunen des Rookies. "Ich war überrascht, wie viel mehr Grip sie im Vergleich zu den superweichen Reifen bieten", gab der Schwede zu. Mit diesen Pneus fuhr der Caterham-Pilot auch seine Bestzeit von 1:38.083 Minuten. Diese war zwar knappe fünf Sekunden von der Tagesbestzeit entfernt, für Ericsson aber kein Grund zur Sorge. "Mit mehr Erfahrung mit dieser Mischung ist sicherlich noch eine bessere Rundenzeit drin - und die wird kommen."

Marcus Ericsson kann zufrieden abreisen, Foto: Sutton
Marcus Ericsson kann zufrieden abreisen, Foto: Sutton

Mit insgesamt 286 Runden während der Testfahrten und einer Menge gesammelter Erfahrungen reist Ericsson nun zufrieden ab. Zwar kämpfte der Schwede das ein oder andere Mal mit seinem neuen Arbeitsgerät, leistete sich aber weder große Patzer noch unerklärlich riesige Zeitrückstände. Vor dem Saisonstart in Melbourne wartet nochmals der Simulator in der Fabrik und Ericsson ist optimistisch, dass Caterham noch deutlich mehr Speed aus dem gesamten Paket herausquetschen kann. "Wir haben für Australien nochmals neue Teile, also gibt es eine Menge Grund zur Vorfreude", so Ericsson, der nach den Testfahrten sein erstes Formel-1-Rennen kaum mehr erwarten kann. "Ich bin insgesamt glücklich - sowohl für das Team als auch mich selbst - und ich bin aufgeregter als je zuvor, die Saison in Australien anständig zu starten."