Am Freitag hatte Red Bull nach 66 problemfreien Runden von Daniel Ricciardo erleichtert aufgeatmet, doch am Samstag ging der Testalptraum für den Serienweltmeister weiter. Auch bei Ferrari und Mercedes verlief der vorletzte Testtag vor dem Saisonauftakt nicht problemfrei.

Schieben statt Fahren, Foto: Sutton
Schieben statt Fahren, Foto: Sutton

Das Sorgenkind: Der RB10 ist und bleibt das Sorgenkind der Wintertestfahrten. Am Morgen löste Sebastian Vettel eine Rotphase aus als er seinen Boliden nach vier Kurven im zweiten Sektor abstellte. Grund war ein Problem mit der Batterie gewesen sein. Nachdem der RB10 in die Box zurückgebracht und durchgecheckt wurde, legte Vettel wieder los - doch der Weltmeister kam nicht weit. An der Boxenausfahrt musste er seinen Boliden aufgrund eines mechanischen Problems erneut abstellen.

"Wir entdeckten ein Ölleck. Wir dachten, wir könnten es reparieren, aber das Leck hatte zu viel Schaden angerichtet", hieß es seitens des Teams. Trotz des vorzeitigen Feierabends gab sich Christian Horner kämpferisch: "Ich bin überzeugt, dass wir die Probleme in den Griff bekommen werden. Die Frage ist nur, wann und wie schnell es passieren wird." Red Bull und Vettel bleibt nur noch ein Testtag, um den RB10 unter realen Bedingungen zu testen ehe am 16. März der Saisonstart in Melbourne über die Bühne geht.

Die Zwischenfälle: Neben Vettel sorgten Jules Bianchi und Romain Grosjean für jeweils eine weitere Unterbrechung des Testtages. "Das Auto ist stehen geblieben. Wir untersuchen das Problem", twitterte Lotus, inklusive eines Seitenhiebs in Richtung Red Bull. "Sieht nach einem frühen Bad für Romain aus. Vielleicht leistet er Seb im Pool Gesellschaft." Für Lotus ist es der dritte, vorzeitige Feierabend in Folge. Zu einem Löscheinsatz kam es bei Sauber, nachdem das Heck des C33 auf Sutils Installationsrunde plötzlich Feuer fing.

"Unglücklicherweise trat am Motor eine Anomalie auf, woraufhin wir aus Sicherheitsgründen den Motor gewechselt haben. Der Wechsel dauerte länger als erwartet und ab einem gewissen Punkt haben wir uns entschieden, den Tag zu beenden und uns auf morgen zu konzentrieren", erklärte Giampaolo Dall'Ara, Head of Track Engineering. Bei Mercedes stand am Morgen ebenfalls ein Motorwechsel an, weshalb Nico Rosberg verspätet in den Tag startete. Nichtsdestotrotz kam er auf über 100 Runden.

Die Zeiten: Felipe Massa markierte in 1:33.258 Minuten die schnellste Zeit des Tages. Zwei Zehntel dahinter reihte sich Mercedes-Pilot Nico Rosberg ein. Bereits zwei Sekunden Rückstand hatte Kimi Räikkönen auf Rang drei. Die Top-5 komplettierten Kevin Magnussen und Daniil Kvyat. Adrian Sutil und Sebastian Vettel blieben ohne gezeitete Runde.

Räikkönen mit 48 Runden am Stück, Foto: Sutton
Räikkönen mit 48 Runden am Stück, Foto: Sutton

Die Updates: Ferrari brachte bis zu Mittag die letzten Updates am F14T an und schickte danach Kimi Räikkönen auf einen geplanten 60-Runden-Longrun auf die Strecke. Am Ende kam er auf 48 Runden am Stück, inklusive Boxenstopp, wobei der erste Stint des Finnen drei Runden länger sowie drei Zehntel pro Runde langsamer als jener von Fernando Alonso am Vortag war. Auch Caterham hatte neue Teile im Gepäck, die problemfrei zu funktionieren schienen.

Marcus Ericsson spulte über 100 Runden ab, inklusive einer Rennsimulation und mehrfacher Shortruns, um Setup-Optionen auszuprobieren. Am STR9 fand sich eine neue Nase mit zwei hohen Bögen an den bestehenden Ausbuchtungen. Das neue Design ist ein Versuch einen größeren Luftstrom unter die Nase bzw. das Auto und in Folge in Richtung Heckdiffusor zu bringen.