Jetzt ist es offiziell: Die Formel-1-Teamvereinigung FOTA wurde aufgelöst. Das bestätigte FOTA-Generalsekretär Oliver Weingarten am Freitag am Rande der Testfahrten in Bahrain. "Ich kann bestätigen, dass die FOTA aufgelöst wurde", so Weingarten. "Angesichts der veränderten politischen und kommerziellen Landschaft der Formel 1 haben die Mitglieder ihre Notwendigkeiten neu bewertet." Fehlendes Budget und Uneinigkeit zwischen den Twams habe schließlich zum Ende geführt.

Schon seit Wochen hatte sich angedeutet, dass die 2008 gegründete Vereinigung vor dem Aus steht. Eigentlich sollte die FOTA ein Werkzeug sein, um den F1-Teams eine gemeinsame Plattform für ihre Interessen zu bieten, doch besonders der Knackpunkt 'Kostenreduzierung' zersplitterte die FOTA immer mehr.

Vor geraumer Zeit hatten sich die Mitglieder der FOTA getroffen, um über eine Umstrukturierung der Vereinigung zu diskutieren. Diese wäre ohnehin nötig gewesen, hatte doch bis dato Martin Whitmarsh den Posten des FOTA-Vorstandes inne. Nach dessen Aus als McLaren-Teamchef hatten nur wenige damit gerechnet, dass er diesen Job weiter bekleiden würde. Zuletzt hatte die FOTA sowieso immer mehr an Macht verloren, auch angesichts der neuen, starken Strategy Group in der Formel 1.

Schwindende Macht

Zuletzt waren nur noch sieben der elf Rennställe Mitglied - Red Bull Racing, Ferrari, Sauber und Toro Rosso hatten sich zu einem Ausstieg entschieden. Zum ohnehin vorhandenen Stapel an Problemen kamen noch Meinungsverschiedenheiten zwischen den Teams bezüglich der Aufgaben der FOTA hinzu. Das Hauptziel der kleineren Rennställe war es, das finanzielle Überleben aller Mitglieder zu sichern, während man bei den großen Teams vor allem das Produkt Formel 1 verkaufen wollte.

"Es sollten alle dieselben Ziele verfolgen", hatte Marussia-Geschäftsführer Graeme Lowdon dazu gesagt. "Wir erleben viele gleiche Situationen, arbeiten unter denselben Regeln und reisen an dieselben Orte. Mit einer wirklich effizienten Struktur könnte die FOTA eine sehr wichtige Rolle einnehmen." Dieses Kapitel gehört nun der Geschichte an.