Während in der abgelaufenen Saison wohl 'Reifen' das Unwort des Jahres war, dürfte es in diesem Jahr 'Problem', in den meisten Fällen sogar der Plural 'Probleme' werden. Probleme an der Power Unit, Probleme mit der Software und an allen anderen erdenklichen neuen Teile - Brake-by-Wire nicht zu vergessen.

Da ist Valtteri Bottas' Aussage nach 128 Runden an einem Tag schon eine größere Überraschung: "Das Auto läuft sehr gut, wir hatten den ganzen Tag keine Probleme, das ist immer sehr gut." Neben dem Runden-Bestwert, der nebenbei mehr als zwei Renndistanzen entspricht, setzte sich Bottas sogar in der Zeitenliste noch auf Platz zwei.

Nach den gut verlaufenen Testfahrten ist bei Willams nun schon Tiefstapeln angesagt. "Es sind nur Testfahrten: Man weiß nie, was die anderen machen. Wir müssen bis zum ersten Rennen warten, aber es ist generell eine gute Stimmung im Team", so der glückliche Finne. Entsprechend konservativ formuliert er auch seine Ziele für de ersten Rennen: "Wenn man die Rennen beendet, sollte man gute Punkte holen können - das sollte unser Ziel sein."

Am Vormittag absolvierte Bottas einige Aerotests und probierte neue Teile, am Nachmittag ging das Team dann zu einer Rennsimulation über, die komplett abgespult werden konnte. Arbeit gibt es trotzdem noch genug für die letzten drei Tage: "Wir müssen noch viel am Setup arbeiten. Dort besteht noch Steigerungs-Potential und wir können das Auto noch ein bisschen schneller machen."

Während sich der Williams-Pilot bei der Zielsetzung noch recht konservativ gab, konnte er zumindest mit Sicherheit sagen, dass ihm der FW36 deutlich besser liegt als sein erfolgloser Vorgänger. Mit einer stabilisierten Reihenfolge rechne er frühestens beim Europa-Auftakt. Dass dann ausschließlich Mercedes-Motoren vorne liegen werden, glaub er nicht: "Lasst uns bis zur Mitte der Saison warten, früher oder später kommen auch Ferrari und Renault."