Ein Kerb und massiv durchdrehende Reifen führten zum Abflug von Kimi Räikkönen in Bahrain. "Es war kein technisches Problem. Ich konnte das Auto nicht mehr abfangen, vielleicht kam ich zu weit auf einen Kerb, wodurch die Räder rutschten und ich die Kontrolle über das Auto verlor. Solche Dinge passieren. Ich würde nicht sagen, dass es mein Fehler war", erklärte der Finne nach Testende den wartenden Journalisten.

Unglücklicherweise knallte er in Kurve 4 direkt in die Streckenbegrenzung und beschädigte dabei seinen Ferrari F14T massiv. Bis zum nächsten Test kommende soll das Auto aber wieder einsatzbereit sein. "Es tut mir für die Jungs leid, denen jetzt viel Arbeit bevorsteht", so der Finne. Nichtsdestotrotz zieht er vor der letzten Testwoche in Bahrain ein positives Fazit.

"Natürlich will man immer mehr Runden fahren, aber wenigstens hatten wir heute keine Probleme. Somit konnten wir trotz all der roten Flaggen und meinem Crash am Ende des Tages unser Programm mehr oder weniger abspulen", meinte Räikkönen. Am Morgen konzentrierte sich der Ferrari-Pilot auf Setup-Arbeiten sowie auf die Reifenmischungen soft und medium. Danach standen Arbeiten an der Aerodynamik sowie Longruns auf dem Programm. "Wir sind einige Longruns gefahren, wobei der Plan eigentlich was anderes vorgesehen hatte. Aber das können wir nächste Woche nachholen", verriet der Finne.

Alles in allem fühlt sich der Finne in seinem Arbeitsgerät immer wohler. "Wir konnten seit Jerez einige Dinge verbessern, unter anderem das Setting des Autos. Wir verstehen das Verhalten immer besser, auch wenn der Wagen unglaublich viel Drehmoment besitzt", erzählte der Finne, der vor dem Test in Bahrain seinen Sitz noch einmal in Maranello anpassen ließ. Insgesamt spulte Räikkönen am Samstag 82 Runden ab und markierte in 1:36.718 Minuten die drittbeste Zeit. Allerdings fehlten ihm auf die Bestzeit von Nico Rosberg über drei Sekunden.

Einen Vergleich mit der Konkurrenz kann und möchte Räikkönen auch nach zwei von drei Wintertests nicht ziehen. "Es ist schwierig, eine Rangordnung zu erstellen", teilte er mit. Aber eins sei gewiss: "Je besser wir das Auto kennen lernen, desto schneller wird es." Dabei erwartet der Finne selbst nach dem abschließenden Test in der kommenden Woche keine endgültigen Aussagen über das Kräfteverhältnis. "Wir werden dann noch nicht alle Antworten haben und müssen bis Australien warten", betont er.

Die Ergebnisse der Konkurrenz haben für ihn zu diesem Zeitpunkt noch keine allzu große Aussagekraft. "Sicherlich waren die Mercedes-Teams hier gut unterwegs, aber wir hatten unser Programm und niemand weiß, ob die Schnellsten auf dem gleichen Programm waren wie wir", so Räikkönen. "Wir sind derzeit an keiner Zeitenjagd interessiert." Stattdessen stehe die Zuverlässigkeit im Mittelpunkt der Arbeiten, um beim Auftaktrennen auch ja ins Ziel zu gelangen. "Selbst die Runden auf den weicheren Reifen fuhren wir nicht mit Blick auf die Performance." Entsprechend ist Räikkönen angesichts der Long Run Ergebnisse von Mercedes nicht besorgt. Ferrari plant seine Rennsimulationen in der kommenden Woche.