"Mercedes hat einen beeindruckenden Job gemacht. Man muss im Moment sagen, dass sie wie die Favoriten aussehen", erklärte Christian Horner. Nach zwei Testtagen haben die Mercedes befeuerten Teams bereits 2944 Kilometer abgespult, während die krisengebeutelten Renault-Teams nur auf 1602 Kilometer kommen. "Mercedes spult eine Menge Kilometer ab und ist dabei sehr zuverlässig. Wenn morgen das erste Rennen wäre, dann wären sie in einer starken Ausgangslage, aber zum Glück ist morgen kein Rennen", meinte der Red Bull-Teamchef.

Der Brite will zur Halbzeit der Testfahrten die Konkurrenzfähigkeit der Gegner nicht überbewerten. "Für Testfahrten gibt es keine Trophäen. Es geht darum seine Hausaufgaben zu machen, das Auto zu verstehen und Probleme auszusortieren", betonte Horner. Red Bull kämpft seit Beginn der Tests mit verschiedenen Problemen, unter anderem auch mit Problemen an der Power Unit. Doch Horner ist davon überzeugt, dass Renault seine Schwierigkeiten in den Griff bekommt. "Wir haben unsere 47 Siege mit Renault eingefahren, das heißt sie wissen, was sie tun. Diese Fähigkeit haben sie nicht über Nacht verloren", erklärte Horner.

"Im Gegenteil: dort arbeiten unglaublich kluge Leute und wir haben vollstes Vertrauen in sie. Wenn man an die Grenzen geht, dann können schon einmal Probleme auftauchen", fuhr er fort. Allerdings wollte er nicht darauf wetten, dass beide Boliden in Australien die Ziellinie sehen. "Die Technologie ist extrem neu und deshalb sind wir im Paddock nicht das einzige Team, das sich um die Zuverlässigkeit Sorgen macht. Wir hoffen jetzt auf eine starke, zweite Testhälfte, denn die Zuverlässigkeit wird nicht nur in Melbourne, sondern in den ersten paar Rennen eine entscheidende Rolle spielen", so Horner.