Adrian Sutil absolvierte beim Testauftakt in Bahrain fast anderthalb Renndistanzen. 82 Mal umrundete der Sauber-Pilot die 5,412 Kilometer des Bahrain International Circuits. Damit fuhr Sutil fast sechsmal so viele Runden wie Weltmeister Sebastian Vettel. Mit 1:40,443 Minuten landete Sutil zwar am Ende nur auf Rang sechs, zufrieden war der Gräfelfinger dennoch. "Es war ein produktiver Tag und die Testbedingungen hier in Bahrain sind gut. Die Temperaturen sind besser und konstanter als in Europa", so Sutil.

Den gesamten Tag über hatte es konstante um die 20 Grad Lufttemperatur, die Strecke erwärmte sich über den Tag von rund 20 auf 30 Grad. Doch ganz so konstant waren die Bedingungen doch nicht, wie Giampaolo Dall'Ara, Leitender Ingenieur an der Strecke zu Bedenken gab: "Wir haben Aerotests durchgeführt und Heckflügel miteinander verglichen. Der Wind war dafür nicht ideal, aber wir konnten unser Programm abspulen."

Doch damit ist der schweizerische Rennstall schon deutlich weiter als beispielsweise Red Bull. Denn die grundsätzliche Zuverlässigkeit scheint so weit im Griff, dass nun schon Aero-Tests durchgeführt werden können. Reiste Sauber nach Jerez noch mit einem alten Aero-Paket, brachte das Team von Monisha Kaltenborn zahlreiche neue Teile mit nach Sakhir. "Bei der Aerodynamik war das Auto in einer deutlich besseren Verfassung. Es hatte viel mehr Grip und die Fahrbarkeit war besser", schwärmte Sutil.

Doch alles will bei den Eigenossen noch nicht rund laufen. So sorgte Sutil mit einem Dreher erneut für eine Unterbrechung der Session. Gleiches passierte ihm schon vor zwei Wochen in Jerez. Die Probleme scheinen ähnlich: "Wir haben noch immer Probleme mit den Bremsen und mit der Fahrbarkeit des Motors, aber wir konnten Fortschritte erzielen."

Die Spuren lassen auf überbremsende Hinterräder schließen, Foto: Sutton
Die Spuren lassen auf überbremsende Hinterräder schließen, Foto: Sutton

Wegen des starken und vor allem plötzlich einsetzenden Drehmoments drehte sich der ehemalige Force-India-Pilot auf dem Circuito de Jerez von der Strecke und auch mit dem neuartigen Brake-by-wire-System hatte er schon in Spanien größere Probleme. "Das hat noch gar nicht funktioniert", klagte er damals. Überbremsende Hinterreifen dürften wohl auch auf dem Bahrain International Circuit die Ursache für Sutils Dreher in Kurve eins gewesen sein.

Am Donnerstag und Freitag wird Esteban Gutierrez ins Lenkrad greifen, Sutil darf erst am Samstag wieder auf Zeiten- und Kilometerjagd gehen.