Kurz vor Beginn der Testfahrten in Bahrain hat auch Lotus das Auto für die Saison 2014 offiziell vorgestellt. Als einziges Team hatte Lotus nicht an den Testfahrten Ende Januar in Jerez teilgenommen, vom E22 aber bereits online einige Bilder veröffentlicht. Der Wagen verfügt über eine markante Doppelnase, deren Spitzen jedoch nicht exakt gleich lang sind, sondern um etwa fünf Zentimeter differieren, um den Anforderungen des Reglements gerecht zu werden.

Obwohl die Frontpartie ungewöhnlich gestaltet wurde, ist sie laut der FIA regelkonform. "Lotus hat das Konzept im Sommer präsentiert und wir konnten nichts Falsches daran finden. Ganz im Gegenteil, es ist eine sehr clevere Interpretation des Reglements", erklärte Sicherheitsbeauftragter Charlie Whiting. "Die Lotus-Nase hat die Crashtests bestanden und das Konzept entspricht dem Reglement. Der Zugang ist ohne Zweifel ein sehr ungewöhnlicher, aber definitiv legitim."

Obwohl Lotus bei den ersten Testfahrten nicht am Start war, hat der E22 bereits einige Runden abgespult. Anfang Februar absolvierte das Team in Jerez einen sogenannten Filmtag, im Zuge dessen die maximal erlaubten 100 km zurückgelegt wurden. "Sowohl unser Chassis als auch die Power Unit von Renault liefen dabei problemlos", teilte das Team gegenüber Motorsport-Magazin.com.

Im Wagen saß Pastor Maldonado, der nach dem Abgang von Kimi Räikkönen zu Ferrari nun gemeinsam mit Romain Grosjean das Fahrerduo bildet. "Pastor hat sich schnell und gut ins Team integriert und hatte auch keinerlei Probleme im Auto, das eine klare Steigerung hinsichtlich Design und Fertigung gegenüber dem bereits sehr erfolgreichen Vorgänger E21 des Vorjahres darstellt", erklärte Lotus.

Wechsel an der Spitze

Hinter den Kulissen hat sich beim Rennstall aus Enstone in der Winterpause einiges getan. Teamchef Eric Boullier wurde abgelöst und heuerte kurz darauf als Renndirektor bei McLaren an. Auf den Franzosen folgte interimistisch Teambesitzer Gerard Lopez, als neuer starker Mann wird jedoch Olivier Quesnel gehandelt, der früher in der WRC bei Citroen und Peugeot die Rolle des Teamchefs innehatte.

"Ich kann nicht sagen, dass ich nicht interessiert wäre. So wie ich das sehe, gibt es eine Shortlist, auf der mein Name stehen dürfte", zeigte sich der Franzose nicht abgeneigt, sich Lotus anzuschließen. "Lotus ist ein großartiges Team, aber im Moment bin ich bei Oak Racing tätig und ich werde meinen Job so erledigen wie bisher. Gerard weiß, wo er mich findet und wird mich anrufen, wenn er seine Entscheidung getroffen hat." Laut Lopez sollen neben Quesnel zwei weitere Personen auf der Shortlist stehen.