Mark Webber war es in seiner letzten Formel-1-Saison nur zwei Mal vergönnt gewesen, seinen Teamkollegen Sebastian Vettel im Qualifying zu schlagen. Dennoch glaubt der Australier, dass sein Nachfolger bei Red Bull, Daniel Ricciardo, dem Vierfachweltmeister von Anfang an in dessen Paradedisziplin die Stirn wird bieten können.

"Ich denke, er wird Seb im Qualifying eine wirklich harte Zeit bereiten. Ich rechne damit, dass es im ersten Jahr 50:50 sein wird", erklärte Webber, der nicht erwartet, dass Ricciardo von Red Bull eingebremst werden könnte, wie immer wieder gemutmaßt wird. "Ich glaube, Daniel wird es gut gehen und es wird ihm sicherlich nicht schaden, dass er das Red-Bull-System durchlaufen hat." Einen Wunsch hat der Australier für seinen Landsmann jedoch: "Hoffentlich legt er bessere Starts als ich hin!"

Alonso besser als Computer Vettel

Der nunmehrige Porsche-Pilot hält zwar große Stücke auf Vettel, doch geht es nach ihm, ist sein Busenfreund Fernando Alonso noch eine Stufe über den Deutschen zu stellen. "Ich habe immer gedacht, Fernando wäre der Beste und tue das noch immer - an Sonntagen", betonte Webber, um erklärend anzufügen: "Über eine Runde hat ihn Seb, denke ich, eingeholt - ich spreche von der Vorbereitung, nicht nur der Pace."

Webber sieht Alonso vor Vettel, Foto: Sutton
Webber sieht Alonso vor Vettel, Foto: Sutton

Alonsos letzte Pole Position datiert bereits aus dem Jahre 2012, als er das Feld beim Großen Preis von Deutschland in die erste Kurve führte. Webber glaubt zu wissen, warum der Spanier schon so lange auf ein Erfolgserlebnis im Qualifying wartet. "Fernando hatte zu seiner Zeit viele Poles, aber vermutlich macht sich das Alter bemerkbar - man verliert ein bisschen", meinte der 37-Jährige. "Im Rennen hat er jedoch mehr Pfeile im Köcher als jeder andere und ist unerbittlich."

Sein langjähriger Teamkollege bei Red Bull habe hingegen andere Vorzüge. "Sebs Stärke ist, wie wir alle wissen, beim Start zu entkommen und dann in der sauberen Luft zu fahren", sagte der Australier und hielt fest, wie wichtig die freie Fahrt in puncto Reifenverschleiß sei. "Er ist wie ein Computer, nicht wahr?", konstatierte Webber mit Blickrichtung Vettel abschließend. "Seine einzige Schwäche waren immer schnelle Kurven."