Die Testpremiere ist geglückt: Am vergangenen Samstag führte Pastor Maldonado den neuen E22 zu offiziellen Filmtagen in Jerez de la Fontera für knapp 100 Kilometer aus und beendete seinen Run ohne größere Schwierigkeiten an Power Unit und Chassis. Nachdem dem Venezolaner aus Zeitgründen am Freitag lediglich eine Installationsrunde gelungen war, spulte er am Folgetag wie geplant sein Programm ab.

"Aufgrund der per Reglement begrenzten Distanz von 100 Kilometern für Promotion-Events innerhalb eines Jahres hatten wir unser Programm bereits vor 16 Uhr Nachmittags am Samstag abgespult", bestätigte ein Lotus-Pressesprecher auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com. "Sowohl unser Chassis als auch die Power Unit von Renault liefen dabei problemlos. Pastor hat sich schnell und gut ins Team integriert und hatte auch keinerlei Probleme im Auto, das eine klare Steigerung hinsichtlich Design und Fertigung gegenüber dem bereits sehr erfolgreichen Vorgänger E21 des Vorjahres darstellt."

Da an Promotion-Events wie den von Lotus durchgeführten Filmtagen allerdings keine offiziellen Pirelli-Reifen verwendet werden dürfen, musste der britische Rennstall seine inoffiziellen Tests auf Showreifen abhalten, was das Sammeln von relevanten Daten außerhalb offizieller Tests verhindern soll. "Wir freuen uns bereits auf unseren offiziellen Saisonauftakt in Bahrain, wo wir endlich das wahre Potential unseres Autos testen können", hieß es von Seiten des Rennstalls weiter. Der zweite Test der Saison 2014 findet vom 19. bis zum 22. Februar in Bahrain statt.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Lotus spulte nach eigenen Angaben knapp 100km ohne größere Probleme an Chassis und Renaults Power Unit ab - und übertraf damit bei seinen 'Filmtagen' in Jerez die Marke Red Bulls aus den Tests der Vorwoche an Ort und Stelle. Befinden sich Lotus und auch Renault damit auf dem aufsteigenden Ast? Meiner Meinung nach sollten die 'Errungenschaften' mit Vorsicht genossen werden. Da es sich offiziell um einen Promotion-Run handelte, dürfte das Team nicht viel mehr als Installationsrunden und wenige kurze Stints zurückgelegt haben. Von authentischen Bedingungen kann auch aufgrund der vorgeschriebenen Showreifen keinesfalls ausgegangen werden. Lotus mag mit seinem Rollout zumindest ein wenig der verlorenen Testzeit und erhobenen Daten wieder gutgemacht haben. Ob das Team die versäumten vier Tage jedoch einfach abschütteln kann, wird sich spätestens in Bahrain zeigen. Renault dürfte hingegen ein Stein vom Herzen gefallen sein, zumindest einem weiteren Rückschlag entgangen zu sein. (Samy Abdel Aal)