Jean-Eric Vergne denkt nur ungern an den Augenblick zurück, als er erfuhr, dass Daniel Ricciardo und nicht er zu Red Bull befördert wird. "Ich dachte damals, dass ich eine Chance habe. Ich weiß nicht, ob ich noch einmal die ganze Geschichte durchgehen will, aber sicherlich war es ein schwerer Moment, den ich da durchlebte", gestand er. "Ich habe das ein wenig als Verlust und Pech angesehen, aber wenn etwas schlecht ist, dann kann um einen herum alles schlecht werden."

Er habe sich in der Winterpause bewusst Zeit genommen, sich selbst im Spiegel zu betrachten. Dabei machte er eine interessante Feststellung: "Mir ist klar geworden, dass es für mich eigentlich gut war, nicht zu Red Bull zu gehen. Ich bin froh, hier zu sein, und es hat mich als Fahrer viel stärker gemacht, denn wenn ich letztes Jahr mit diesem vergleiche, dann war ich damals im Kopf wirklich schwach", sagte er.

Zwar wäre es ein Gewinn für ihn selbst gewesen, zum Schwesterteam aufzusteigen, jedoch hätte er dann wohl nicht all die Arbeit geleistet, die er über den Winter absolvierte. "Es wäre eine böse Überraschung gewesen, dann gegen Sebastian zu kämpfen", überlegte er.

Toro Rosso soll für ihn nicht eine Durchgangs- oder aber auch Endstation sein, wie es für einige Red-Bull-Junioren der Fall war. "Ich sehe in Toro Rosso ein großes Potential. Um ehrlich zu sein, bin ich extrem glücklich, dieses Jahr im Team zu sein. Ich denke, ich bin mit Toro Rosso in einer guten Position und sie haben gute Pläne in der Pipeline."

Wenn man in einem der Top-Teams keinen Platz finde, dann sei Toro Rosso das beste Team, in dem man fahren könne. "Ich glaube wirklich an das Team und ich glaube auch an mich selbst. Ich sehe das nicht als mein letztes Jahr bei Toro Rosso", sagte er. "Wenn ich mich als Fahrer deutlich verbessere, dann sehe ich gutes Potential für mich selbst. Wenn ich mit dem Team den Fortschritt sehe, dann werde ich mehr als glücklich sein, mit dem Team weiterzumachen." Vergne stieß 2011 als Testfahrer zum Team und geht 2014 in seine dritte Formel-1-Saison.