Es waren komische Testfahrten: Die Formel-1-Welt beklagt sich seit Jahren über zu wenig Testmöglichkeiten, dann gibt es leicht vorgezogene Tests und keiner fährt - zumindest nicht die Renault-Teams. Ganz so schlimm war es zwar dann nicht, aber annähernd. Mit 76 zurückgelegten Runden war es am Ende Caterham, die die Renault-Fahnen - oder wohl eher Fähnchen - hochhielten. 76 Runden - das entspricht etwas mehr als einer Renndistanz und dem Dreifachen der von Red Bull zurückgelegten Distanz.

Auch wenn sich die mageren 76 Runden noch immer nicht besonders spektakulär anhören, für das kleine Teams aus Leafield ist das ein kleiner Erfolg. "Uns war das Risiko durchaus bewusst", sagte Mark Smith, Technischer Leiter bei Caterham später zur italienischen Omnicorse. "Aber es war wichtig für uns mit ausreichend Daten abzureisen, um eine akkurate Analyse betrieben zu können."

Mark Smith war sich der schwierigen Aufgabe bewusst, Foto: Sutton
Mark Smith war sich der schwierigen Aufgabe bewusst, Foto: Sutton

Heißt: Während Red Bull ein riskantes Packaging wählte und den Preis dafür zahlen musste, ging Caterham lieber auf Nummer sicher, um erste Daten generieren und auswerten zu können. Ob sich diese Herangehensweise auszahlt, muss sich erst noch zeigen.

Zwar fuhren Marcus Ericsson, Kamui Kobayashi und Robin Frijns mehr als dreimal so viele Runden wie Sebastian Vettel und Daniel Ricciardo, etwas mehr als eine Renndistanz an vier Tagen ist aber auch kein beruhigendes Ruhepolster. Nico Rosberg legte am letzten Testtag 91 Runden allein am Vormittag zurück.