Die aktuell laufenden Abbauarbeiten könnte man als Resignation bezeichnen. Obwohl der finale Testtag noch bis 17 Uhr andauert, stehen die Red Bull-Trucks bereits offen und Mitarbeiter laden eifrig Kisten ein. Auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com wollte sich Red Bull zu den vorzeitigen Abbauarbeiten anfangs nicht äußern. Um 14 Uhr folgte schließlich die offizielle Presseaussendung, in der es hieß, dass Red Bull sich dazu entschieden hat, die Nachmittagssession auszulassen und sich auf den kommenden Test in Bahrain zu fokussieren.

"Das war für uns ein sehr schwieriger Test", erklärte Christian Horner. "Wir hatten zahlreiche Probleme, die auf Seiten von Renault lagen sowie Probleme mit dem Chassis und der Kühlung. All diese haben unsere Fortschritte mit dem neuen Boliden beeinträchtigt." Am finalen Testtag führte ein mechanisches Problem am RB10 zum vorzeitigen Testende, was bedeutete, dass nach sieben Runden und einer Rundenzeit von 1:45.374 Minuten am Morgen für Daniel Ricciardo schon wieder Schluss war.

"Wir haben das Problem untersucht und sind schnell zu dem Schluss gelangt, dass wir das Problem auf die Schnelle nicht lösen können. Deshalb haben wir uns dazu entschlossen den Tag vorzeitig zu beenden und uns mit den gewonnenen Daten auf die kommenden Tests in Bahrain zu konzentrieren. Zwei Wochen sind in der Formel 1 eine lange Zeit und ich bin überzeugt, dass Renault Tag und Nacht arbeiten wird, um, die Probleme, die wir hatten, zu lösen", erklärte Race Engineering Coordinator Andy Damerum.

Am ersten Tag verhinderte eine an der Hinterradaufhängung falsch eingebaute Feder einen längeren Testeinsatz, an Tag 2 und 3 kämpfte Renault mit Problemen an der Power Unit. Fakt ist, dass der Testauftakt in Jerez sich für das Weltmeisterteam als Alptraum erwies. Sebastian Vettel bestieg nach einer enttäuschenden Performance am zweiten Testtag frühzeitig den Flieger, Adrian Newey sowie Horner reisten ebenfalls schon am Donnerstag in Richtung Milton Keynes ab.

Der neue Red Bull-Bolide hat nach vier Testtagen gerade einmal 21 Runden auf dem Buckel, während die Ferrari befeuerten Rennställe allein am Mittwoch 100 Runden abspulten und die vier Mercedes-Aggregate auf beachtliche 212 Umläufe auf dem Circuito de Jerez kamen. Nichtsdestotrotz hat Ricciardo vollstes Vertrauen in sein Team: "Die Zeit ist auf unserer Seite. Selbst wenn wir bis Melbourne noch Probleme haben, ist die Saison lang. Diese Jungs wissen, wie man gewinnt und früher oder später kommt der Punkt, an dem wir alles zusammenbekommen - eher früher."